Feuerwehr Mensch stirbt bei Großbrand im Marienhospital in Düsseldorf

Düsseldorf · Ein Mensch starb, 19 Patienten wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die Ursache für das Feuer ist unklar.

 Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen nach einem Brand im Marienhospital vor dem Krankenhaus.

Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen nach einem Brand im Marienhospital vor dem Krankenhaus.

Foto: dpa/Sascha Rixkens

Ein Toter, 19 Verletzte, davon vier lebensgefährlich - das ist die schreckliche Bilanz eines Großbrandes im Marienhospital an der Rochusstraße in der Nacht zum Dienstag. Alle Rettungseinheiten der Düsseldorfer Feuerwehr waren im Einsatz, unterstützt von Einsatzkräften aus Neuss und Mettmann. Ausgebrochen war das Feuer in einem Patientenzimmer. Wie Feuerwehrsprecher Christopher Schuster erklärte, ist die Brandursache noch völlig unklar. In der Nacht sei aufgrund der unübersichtlichen Lage vor dem Marienhospital noch ungewiss gewesen, wie viele Menschen tatsächlich durch den Brand verletzt wurden und wer aufgrund einer anderen Erkrankung im Krankenhaus war. Deshalb sei die Feuerwehr zunächst sogar von 72 Verletzten ausgegangen.

Um 23.18 Uhr wurde die Feuerwehr durch automatische Brandmeldeanlage alarmiert. Parallel dazu meldeten sich auch Mitarbeiter des Krankenhauses über den Notruf. Als der erste Löschzug der Wache Münsterstraße am Marienhospital eintraf, war beißender Brandgeruch außerhalb des Krankenhauses wahrzunehmen. Ausgebrochen war das Feuer in einem Patientenzimmer in der zweiten Etage. Als der erste Löschtrupp das Gebäude betrat, war der Flur der Station verraucht, Patienten kamen den Rettern entgegen.

Alle Wachen der Feuerwehr
waren am Einsatz beteiligt

 Bei dem Brand im Marienhospital kam ein Mensch ums Leben. 19 weitere Patienten wurden verletzt.

Bei dem Brand im Marienhospital kam ein Mensch ums Leben. 19 weitere Patienten wurden verletzt.

Foto: dpa/Sascha Rixkens

Sämtliche Düsseldorfer Berufsfeuerwehren wurden alarmiert, um das Krankenhaus zu evakuieren. Über drei Drehleitern wurden insgesamt 15 Patienten gerettet. Weil sich der Rauch auf die darüber liegenden Geschosse ausbreitete, mussten aus den anderen Etagen insgesamt 46 Menschen ins Freie gebracht werden. Um die Verletzten zu versorgen, wurden auch Rettungskräfte aus Neuss und dem Kreis Mettmann angefordert. Die Wachen der Berufsfeuerwehr wurden mit Freiwilligen Feuerwehrleuten besetzt.

Polizei und Staatsanwaltschaft gründen Ermittlungskommission

 Ein 77-Jähriger ist bei dem Brand im Düsseldorfer Marien Hospital ums Leben gekommen.

Ein 77-Jähriger ist bei dem Brand im Düsseldorfer Marien Hospital ums Leben gekommen.

Foto: Gerhard Berger

Es dauerte eine Stunde, bis der Brand in dem Patientenzimmer gelöscht war. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr brauchten eine Stunde, um den Brand zu löschen, weil Sauerstoff aus einer in dem Zimmer verlaufenden Leitung das Feuer zusätzlich verstärkte. Der Raum brannte völlig aus. Der Mann, der in dem Zimmer gelegen hatte, wurde lebensgefährlich verletzt. Er ist einer von vier Schwerverletzten, die mit Rettungshubschrauber und Rettungswagen in eine Aachener und eine Duisburger Spezialklinik gebracht wurden.

Ob es sich bei den Opfern ausschließlich um Patienten oder auch um Mitarbeiter des Hospitals handelt, blieb zunächst offen. Für einen 77-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, er verstarb noch vor Ort. Er befand sich allerdings nicht in dem Zimmer, in dem das Feuer ausgebrochen war.

Weitere 100 Personen wurden auf Rauchvergiftungen untersucht, sie waren aber unverletzt.

Nach vier Stunden war der Großeinsatz beendet. Das Marienhospital konnte die Patienten auf andere Stationen verlegen, weil freie Kapazitäten im rauchfreien Bereich vorhanden waren. Insgesamt waren 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz. Weitere 137 Freiwillige Feuerwehrleute besetzten die Wachen im Stadtgebiet. Im Einsatz waren auch Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der Bezirksregierung und Notfallseelsorger.

Die Brandursache ist noch völlig unklar. Kripo und Staatsanwaltschaft haben eine gemeinsame Ermittlungskommission eingerichtet. Auch ein Brandsachverständiger wurde eingeschaltet.  Wann der sein Gutachten vorlegen wird, steht noch nicht fest.