Metal gegen Schlager: Mann muss zahlen
Nachbarn streiten sich, wessen Musik mehr stört — Informatiker verliert.
Düsseldorf. Über Geschmack lässt sich streiten, vor allem wenn es um Musik geht. Völlig unterschiedliche Vorlieben haben ein Informatiker und ein Maler, die gemeinsam in einem Rather Mehrfamilienhaus leben. Während der eine begeistert trommelt und Heavy Metal auflegt, lässt sich der Nachbar in der Wohnung darüber von Schlagermusik berieseln, während er an der Schützenzeitung arbeitet. Ein Streit, der eskalierte — und den Informatiker auf die Anklagebank des Amtsgerichtes brachte, wo der 40-Jährige sich wegen Lärmbelästigung verantworten musste.
Gleich zweimal im Juni und Juli vergangenen Jahres war die Musik mitten in der Nacht so laut, dass die Polizei gerufen werden musste. Einmal wachte der Informatiker nicht einmal auf, als die Beamten an der Haustür klingelten. Der 40-Jährige wiederum erklärte, er habe die Anlage nur laut aufgedreht, um den Lärm aus der Nachbarwohnung zu übertönen: „Ich wollte einfach meine Ruhe haben, um zu schlafen.“
Dieser Darstellung widersprachen gleich mehrere Nachbarn. Eine Hausfrau (64) berichtete von dem ohrenbetäubenden Lärm, der aus der Wohnung kam: „Das war nicht zum Aushalten.“ Außerdem habe der 40-Jährige manchmal zwei Stunden am Tag getrommelt. Der Maler hingegen sagte aus, dass er gar keine Musikanlage besitze und Schlagermusik im Fernsehen anmache. Von ihm fühle sich niemand gestört. Das glaubte auch der Amtsrichter, der den Informatiker dazu verurteilte, ein Bußgeld von 50 Euro wegen nächtlicher Ruhestörung zu zahlen.