Metro Marathon Düsseldorf So war die Stimmung beim Marathon in Düsseldorf
Düsseldorf · Insgesamt lief bei der 17. Auflage fast alles bestens. Allerdings musste erstmals ein Läufer an der Strecke reanimiert werden. Das Rock-die-Strecke-Angebot kam ebenso wie der neue Halbmarathon gut an.
Der 17. Düsseldorfer Marathon war wieder einmal ein gleichermaßen schönes Sport- und Volksfest. Auch wenn das Wetter nicht so besonders gut war, kam zumindest die Spitzengruppe ganz ohne Regen über die gut 42 Kilometer lange Strecke. Erstmals jedoch kam es zu einem ernsten medizinischen Notfall: Rettungskräfte mussten einen 32 Jahre alten Läufer an der Strecke wiederbeleben, der Mann wurde dann in ein Krankenhaus gebracht, teilte die Feuerwehr mit.
Die erstmals angebotene Halbmarathon wurde mit 4000 Teilnehmern weitaus besser nachgefragt als erwartet, Orga-Chefin Sonja Oberem sagte nach der Veranstaltung, dass man im nächsten Jahr die Voraussetzungen für bis zu 6000 Teilnehmer auf der halben Distanz schaffen wolle. Ausnahmsweise „nur“ die 21,1 Kilometer lief OB Thomas Geisel (1:57 Stunden), er litt wie berichtet unter einer Erkältung und war außerdem vor nicht mal zwei Wochen den Boston-Marathon gelaufen.
„Rock die Strecke“: Der Musik-Marathon zum Lauf
Gut 80 Minuten, nachdem die Läufer am Sonntagmorgen am Rhein gestartet sind, ist es am Schloss Jägerhof, Staffel-Wechselzone bei Kilometer 33 und einer der Orte von „Rock die Strecke“, noch recht ruhig. Fast. Vom Wartehäuschen der Rheinbahn erklingen laute Sambarhythmen. Hier spielt sich die Band „Pentanto Streetpercussion“ warm: „Das ist ein guter Platz, um Hobbyläufer anzufeuern“, findet Vivien Lau-Peltzer aus Düsseltal. Die junge Frau ist selbst Halbmarathon-Läuferin und vor vier Wochen in Duisburg mitgelaufen. Sie ist mit dem Rad und ihren beiden Kindern hier. „Ein Kollege läuft mit und den müssen wir anfeuern“ verrät sie. Auch Söhnchen Samuel (7) findet das Ganze spannend. Und dann tauchen auch schon die ersten Marathon-Läufer auf. Noch ist das Zuschaueraufkommen hier überschaubar. „Wenn die Staffeln wechseln, wird es mehr“, sagt Vivien Lau-Peltzer. Dann legt auch die Band Szorglos los. Die Zuschauer interessieren sich aber mehr für das Laufgeschehen.
Schwenk unter die Rheinkniebrücke, Kilometer 42, also ganz kurz vor dem Ziel. Hier sind es die Jungs von „Druckpunkt“, die Rap-Rock vom Feinsten bieten. Wer Spaß am Feiern hat, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Gleichwohl bleibt die Besucherzahl auch hier übershcaubar, obwohl die Grooves so eingängig sind, dass der Kopf von alleine nickt und Knie und Arme selbstständig zucken. „Natürlich finde ich die gut, das ist meine Musik“, sagt der „Best Ager“ Karl Wegmann aus Unterrath. Er wird heute mehrere Spots aus dem „Rock-die-Strecke“-Repertoire abradeln. Auch am südlichen Ende der Kö hätte man den Musikern von „Firlefanz“, die bei Kilometer 40 Rock-Pop-Cover zum Besten geben, ein paar mehr Zuschauer gegönnt.
Zurück zum Schloss Jägerhof. Während die Cover-Rocker „Szorglos“, leider immer noch nahezu unbemerkt auf der Bühne ihr Bestes geben, groovt sich Kathrin aus Krefeld auf ihre Teilnahme beim Metro Marathon ein: In gut 20 Minuten darf sie als Staffelläuferin loslegen. „Mir hätte das mit den Bands an der Strecke bei meiner letzten Telnahme am Düsseldorfer Marathon in 2013 geholfen. Damals gab es nur die Trommelgruppen, die für Stimmung gesorgt haben“, sagt sie, „so kann man sich die Strecke an Punkten, wo nicht so viele Zuschauer sind, besser einteilen. Das treibt an.“ Kathrin läuft seit 2011, das Großevent in der Heimat lässt sie sich nicht entgehen. Gatte Jörn lobt das neue Musik-Konzept: „Der Düsseldorfer Marathon ist sonst eine etwas langweilige Angelegenheit. Mit den Bands kommt eine schöne Abwechslung rein.“