Wohnen Mietsprünge in bislang günstigen Vierteln
Düsseldorf · Der Wohnungsmarktbericht zeigt: Wohnen wird trotz hohen Preisniveaus noch teurer.
Die Stadt Düsseldorf hat dem Fachausschuss am Montag den Wohnungsmarktbericht 2018 in einer ersten Fassung zur Diskussion vorgelegt. Aus dem Zahlenwerk ist vor allem eine Schlussfolgerung zu ziehen. Wohnen wird in Düsseldorf trotz des bereits hohen Preisniveaus noch teurer.
Von 2014 bis 2017 stiegen die Mieten in ausnahmslos allen Wohnungsgrößen in Mehrfamilienhäusern. Das gilt insbesondere für Flächen von 65 bis 80 Quadratmeter (plus 11,8 Prozent) und 95 bis 110 Quadratmeter (plus 12,3 Prozent). Dort liegen die mittleren Nettokaltmieten bei neuen Verträgen mittlerweile bei 10 und 10,77 Euro. Auffällig ist, dass die Mieten besonders in den bislang eher als preisgünstig geltenden Stadtteilen einen Sprung gemacht haben. Im Bericht ist deshalb von „Angleichungstendenzen des hohen Mietlevels über das gesamte Stadtgebiet“ hinweg die Rede. In Vennhausen ging es um 18,1 Prozent nach oben, in Flingern Süd um 16,9, in Wersten um 16,6, in Hassels um 16,2 und in der Altstadt um 18 Prozent (Andreas-Quartier, ehemaliges Theresienhospital).
Die Spanne der durchschnittlichen Mietpreise reicht auf die gesamte Stadt gesehen von 7,90 Euro pro Quadratmeter in Knittkuhl bis 12,60 in der Carlstadt. Ebenfalls noch verhältnismäßig günstig: Garath (8,45), Holthausen (8,76) und Urdenbach (8,96). Teuer dagegen sind Altstadt (12,27), Oberkassel (12,41) und Niederkassel (11,91). Die Daten zog die Stadt aus der Datenbank der Empirica-Systeme GmbH, in die etwa die Daten von Immobilienportalen im Internet einfließen.
Auch über die Bestandsmieten kann das Amt für Statistik dank einer Umfrage aussagen machen. Demnach beläuft sich die mittlere Bestandsmiete auf 8,90 Euro. Wer hier einen Blick auf die Stadtkarte wirft, stellt ein West-Ost-Gefälle fest. Im linksrheinischen Stadtbezirk 4 liegt die Bestandsmiete mit 10,42 am höchsten. In den Stadtbezirken 1,2,3 und 5 liegt sie bei 9 bis 9,50 Euro. Die niedrigsten Werte werden in den Bezirken 6, 8 und 10 erreicht, mit einem Durchschnittswert von bis zu sieben Euro den Quadratmeter.
Auch bei den Kaufpreisen gab es zuletzt nur eine Richtung: nach oben. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen in den vergangenen zehn Jahren immer weiter. Für maximal zehn Jahre alte Neubauten ging es aktuell um elf Prozent nach oben. Bei Reihenhäusern waren es 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr.