Mission Take That: Ganz nah an Robbie
Ganz vorn in der Schlange für „Take That“ standen die echten Fans. Unsere Redaktion hat sie besucht.
Düsseldorf. Stolz halten Claire und Albane aus Paris ihre Hände in die Kamera, darauf steht eine „1“ und eine „2“. Die beiden sind schon am Samstag aus Paris angereist und haben die letzte Nacht im Zelt direkt vor der Arena verbracht.
Es hat sich gelohnt, sie sind die ersten in der Schlange für das Take-That-Konzert. Claire hat alle nach ihnen Ankommenden mit schwarzem Filzstift durchnummeriert, damit es keine Drängeleien gibt. Bei 106 hat sie aber aufgehört.
Es ist halb drei, an den drei Eingängen zur Arena haben sich inzwischen viele hundert Fans angestellt und warten geduldig darauf, dass die Schranke sich öffnet. Neben der Absperrung liegen billige Schirme und Höckerchen, Ballast, der kurz vor dem Einlass abgeworfen wird. Die leeren Flaschen werden sofort von Pfandsammlern aufgelesen.
Männer sind die Ausnahme in der Schlange, Düsseldorfer ebenfalls. Viele Fans sind von weit angereist. Die 31-jährige Kathrin sitzt mit einer Gruppe junger Frauen auf Klappstühlen, sie kommen aus verschiedenen Städten und sind seit 6 Uhr früh hier.
„Wir haben uns bei einem Konzert in von Take That in Manchester kennen gelernt“, erzählt Karin und zeigt auf eine Freundin. Sie selbst kommt aus Genf und sieht ihre Lieblingsband zum fünften Mal auf dieser Tour. Entfernungen spielen dabei keine Rolle: „Ob ich für eine oder zwei Stunden im Flieger sitze, ist doch egal.“
Bibi Bisgaard und ihre drei Freundinnen haben erst vor zwei Wochen elf Stunden für die Band angestanden — in Kopenhagen: „Dann hieß es, Robbie hat eine Lebensmittelvergiftung und das Konzert fällt aus“, erzählt sie in fließendem Englisch. Und so haben die Vier sich Karten für Düsseldorf besorgt.
Bibi Bisgaard hat nach eigener Aussage schon Dutzende von Take-That-Konzerten gesehen, am meisten mag sie aber die Backstreet Boys: „Von denen habe ich schon 69 Konzerte gesehen und bin fünfmal um die Erde geflogen.“
Als sich kurz vor drei die Ordner an den Toren postieren, ist es mit der Ruhe in der Schlange dahin, die Menge schiebt sich plötzlich mit Druck nach vorn. Pünktlich um drei ist dann Einlass und nun ist kein Halten mehr. Viele rennen ins Stadion, als hätte das Konzert schon begonnen. Schließlich geht es um einen Platz in der ersten Reihe.