Montessori-Schule wird erste Sekundarschule Düsseldorfs
Die Parteien sind sich einig, nächste Woche wird der Schulausschuss dem Rat einen entsprechenden Beschluss empfehlen.
Düsseldorf. Nach langem Vorspiel wird es nun konkret: Düsseldorf soll seine erste Sekundarschule bekommen. Als Kandidat ist die Montessori-Hauptschule am Hermannplatz in Flingern auserkoren. Eine entsprechende Empfehlung wird der Schulausschuss aller Voraussicht nach am kommenden Dienstag aussprechen. Nach den Sommerferien 2013 soll die Neugründung wirksam werden.
Die Schulform ist aus dem Schulfrieden im Landtag hervorgegangen und soll einen neuen Weg zur Mittleren Reife mit längerem gemeinsamen Lernen anbieten. Über eine Kooperation mit einem Gymnasium oder einer Gesamtschule soll den Schülern mit entsprechenden Ambitionen zudem der Weg zum Abitur geebnet werden (siehe Kasten).
Schon im Vorjahr hatten mehrere Hauptschulen Interesse bekundet, sich in eine Sekundarschule umzuwandeln, darunter auch die Montessori-Schule. „Dort hatte man das konkreteste Konzept“, sagt dazu Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamtes.
Sie hält es außerdem für sinnvoll, zunächst mit einer Schule zu starten, um den Prozess in Ruhe begleiten zu können. Wichtig sei als Nächstes, Aufklärungsarbeit bei den Eltern zu leisten. Denn die könnten sich bislang unter Sekundarschule wenig vorstellen.
Eine politische Mehrheit für das Vorhaben ist gewiss, wie Wolfgang Scheffler (Grüne) der Vorsitzende des Schulausschusses am Mittwoch bestätigte: „Der Antrag wird von Grünen, SPD, CDU und FDP gemeinsam eingebracht.“ Nach der Empfehlung des Schulausschusses muss der Rat dann die verbindliche Entscheidung treffen.
Birgit Planken, Rektorin der Montessori-Hauptschule, zeigte sich am Mittwoch erfreut über den Rückhalt: „Wir arbeiten schon seit längerem am Konzept für die neue Schule und haben dafür eine Steuerungsgruppe.“
Planken legt Wert darauf, dass es nicht um eine Umwandlung geht: „Die Hauptschule wird aufgelöst und eine neue Schule mit neuem Konzept gegründet.“ Dabei orientieren die Kollegen sich an Lehrplänen von Real- und Gesamtschulen. Auch eine zweite Fremdsprache in der 6. Klasse — wie am Gymnasium — gehört zum Standard.
„Für uns geht es darum, eine Schule für alle zu sein“, sagt Planken, die Sekundarschule biete dafür eine willkommene Vorlage. Wichtig für die neue Schule seien außerdem die schon vorhandenen Grundlagen: die Montessori-Pädagogik und die Aufnahme von behinderten und Förderkindern.
Geklärt werden muss noch, ob eine Elternbefragung vor dem Start notwendig ist. Wolfgang Scheffler bezweifelt das, der Bedarf an dieser Stelle stehe außer Frage. Dazu Dagmar Wandt: „Die rechtlichen Vorgaben des Landes sind da nicht eindeutig. Wir lassen das gerade abklären.“