Düsseldorf Müll stapelt sich am „Paradies-Strand“
Wie die Düsseldorfer das heißeste Wochenende des Jahres verbrachten. Echte Sportler stellten sich den Wecker.
Düsseldorf. Bereits am frühen Morgen kündigte der Blick auf das Thermometer einen heißen Sommertag an, mit Höchsttemperaturen von bis zu 38 Grad im Schatten sollte sich auch der Samstag in die Reihe der heißen Julitage einfügen. Das Programm gegen die Hitze: Sonnenbrille auf, Wasserflasche einpacken und das Beste draus machen.
Wer täglichen Sport treibt, will darauf bei tropischen Temperaturen nicht verzichten. Dafür haben die beiden Sportstudenten Guillaume (23) und Oskar (26) einen Tipp: „Man muss sich den Wecker zum Sonnenaufgang stellen, da ist es ruhig und die Luft angenehm frisch.“ Ausreichend Flüssigkeit sei bei diesen Temperaturen ein Muss, auch ein Traubenzuckerpaket ist stets ein wichtiger Begleiter für den Lauf durch den Volksgarten.
Während der Mittagsstunden hieß es für die aktiven Sportler allerdings Pause machen, bevor es am Abend auf die Grillparty einer Kommilitonin gehen sollte: „Bei der Hitze macht selbst in der Sonne liegen keinen Spaß, zu schnell fängt man an zu schwitzen.“, sagte Guillaume.
Nichtsdestotrotz fanden sich viele Sonnenanbeter, die den freien Wochenendtag zum Entspannen unter freiem Himmel nutzten. Ein Geheimtipp war nachmittags der Sandstrand an der Bremer Straße: Mit direktem Blick auf den Fernsehturm, ausreichend Schattenplätzen und der Möglichkeit, sich im Rhein abzukühlen, reihten sich die Badetücher und Sonnenschirme aneinander.
Das erste Mal seit zwei Jahren besuchte auch Julia Zaude gemeinsam mit Ehemann Oliver und den Kindern Jamiro (5) und Sina (1) den so genannten „Paradiesstrand“. Angst vor den Strömungen im Rhein habe sie zwar schon, trotzdem lässt sie ihren Sohn bei den Temperaturen unter Aufsicht knietief im Wasser spielen. Während der heißen Mittagsstunden kommt sie mit den Kindern nicht hierher: „Bei dem Wetter helfen nur ein Planschbecken im Garten, die richtige Kopfbedeckung und viel trinken.“
Für Eismann Marcello erwies sich der „Paradiesstrand“ als unverhoffte Goldgrube. Eigentlich hatte er einen hitzefreien Tag geplant, doch nach dem morgendlichen Baden im Rhein fiel ihm auf, dass es keinen Eisstand gibt. So nutzte er die Gunst Stunde: „Die Menschen stehen diesen Sommer besonders auf fruchtige, erfrischende Sorten wie Wassermelone und Maracuja.“
Auch Arash Ghasarian suchte mit Bolonka-Hündin Bella den beliebten Strand auf, störte sich allerdings an den Hinterlassenschaften der anderen Strandgäste: Wenige und überfüllte Mülltonnen stören die paradiesische Atmosphäre. „Selbst hier am Ufer musste ich schon einige Scherben aufheben.“ Gegrillt wurde seit den Mittagsstunden, Bierflaschen und Plastikmüll häuften sich dadurch an. Trotzdem sehe der Düsseldorfer den Willen zum Mitnehmen des Mülls, weitere und größere Behälter würden eine einfache und schnelle Lösung bieten.
Wem das Schwimmen im Rhein zu gefährlich war, suchte eins der Freibäder auf. Mit rund 2000 Besuchern in Kaiserswerth war es zwar voll, einer Abkühlung im Becken stand aber nichts im Wege.
Der Nordstrand des beliebten Unterbacher Sees füllte sich besonders nach der Mittagshitze, lange Schlangen zogen sich bis zum Parkplatz. Probleme mit dem Müll gibt es dank eines freiwilligen Angebots hier nicht: Kinder und Jugendliche, die sich zum Einsammeln des übrig gebliebenen Abfalls bereiterklären, bekommen im Gegenzug für den nächsten Besuch eine Freikarte.