Müllberg in Hubbelrath soll auf 160 Meter wachsen
Die Zentraldeponie beantragt Erweiterung, da der Bedarf für Bauschutt-Entsorgung groß ist.
Düsseldorf. „Bei klarem Wetter sieht man von hier oben nicht nur den Kölner Dom, sogar die Silhouette des Siebengebirges zeichnet sich in der Ferne ab“, sagt Jörg Piepers. Er ist Geschäftsführer der Zentraldeponie Hubbelrath. Und steht auf der zweithöchsten Erhebung Düsseldorfs, dem 160 Meter hohen Müllberg an der Erkrather Landstraße. Man blickt hier aber nicht nur in die hügelige Natur des beginnenden Bergischen Landes, sondern auch auf den rund 20 Meter kleineren Müllberg gleich nebenan. Der soll nun in den nächsten Jahren ebenfalls auf 160 Meter wachsen dürfen.
Die Awista, die 76 Prozent der Anteile an der ZDH hält (24 % hat die Remondis-Tochter Remex) hat die Kuppenerhöhung der Deponie bei der Bezirksregierung beantragt, das Planfeststellungsverfahren ist bereits in vollem Gange. „Und bislang gibt es da keine Einwände — etwa von Anwohnern“, sagt der zuständige Awista-Abteilungsleiter Wilhelm Kretzer.
Das war nicht immer so. Denn schon in den 90er-Jahren gab es Pläne für eine Aufstockung der Deponie, doch ein hartnäckiger Nachbar blockierte das.
Dass nun bald ein weiterer Müllberg auf 160 Meter Höhe anwachsen darf, begrüßt Jörg Piepers gleich in zweierlei Hinsicht: „Erst einmal wird die Fläche für die Entsorgung der nicht brennbaren (inerten) Abfälle benötigt. Und zum anderen verschwindet dann die hässliche Treppe in unserer Hügellandschaft.“
Tatsächlich wird die Deponie mehr denn je genutzt. „Zum Glück haben wir ja noch Industrie in Düsseldorf, im Jahr fallen über 100 000 Tonnen Bauschutt an“, sagt Kretzer. Werksdeponien bei großen Unternehmen indes gibt es hier nicht mehr.
Insgesamt sind in Hubbelrath bislang rund 1,2 Millionen Kubikmeter mineralischer Abfälle sicher verfüllt worden, das Restvolumen liegt laut Kretzer bei nur noch 150 000 Kubikmeter, heißt: Bei gleichbleibender Müllmenge wäre auf dieser Deponie in zwei Jahren Schluss gewesen. Die nun beantragte Erhöhung schafft Platz für weitere 400 000 Kubikmeter Müll — und sichert den Betrieb für fünf Jahre. Aber auch dann ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, „wir haben noch die Option auf eine Süd-Erweiterung der Deponie“, sagt Kretzer. Und die wird die Stadt, die die Entsorgungsicherheit garantieren muss, wohl auch ziehen.
Für die sichere Verschließung des zum Teil mit Schadstoffen belasteten Abfalls (z.B. Asbest, mineralisches Dämmmaterial) wiederum ist die ZDH zuständig. Alles ist mehrfach abgedichtet, denn, so Piepers, „die Abfälle werden ja für die Ewigkeit hier eingeschlossen.“