Müllgebühren leicht gemacht

Berechnung wird zum 1. Januar umgestellt, alles soll einfacher und transparenter werden.

Düsseldorf. Nichts ist einfach im Leben - und die Berechnung der Müllgebühren schon gar nicht. Das soll jetzt anders werden, das hat gestern der Fachausschuss einstimmig beschlossen. Zum 1. Januar werden die Änderungen wirksam. "Künftig kann man sich die Gebühren auf einem Bierdeckel ausrechnen", freut sich CDU-Experte Rüdiger Gutt in Anspielung auf Friedrich Merz, der sogar eine Steuererklärung auf einem Papp-Untersetzer unterbringen wollte.

Und noch eine gute Nachricht: Durch unerwartete Mehreinnahmen können die Müllgebühren um rund sechs Prozent gesenkt werden. Das aber ist nur ein Durchschnittswert: Für den einzelnen Haushalt wirkt sich die Reform sehr unterschiedlich aus, für einige Haushalte wird es sogar ein wenig teurer. Die Reform im Einzelnen:

In den vergangenen Jahren war es ein beliebter Sport vieler Haushalte, möglichst viel Abfall in möglichst kleine Tonnen zu quetschen. Eine verständliche Strategie - so versuchten viele Düsseldorfer, den üppigen Gebührenerhöhungen ein Schnippchen zu schlagen. Problem: Da die Abholung kleiner Tonnen genauso viel kostet wie die großer Behälter, hatte die Stadt weniger Einnahmen bei gleichen Kosten. Folge waren steigende Gebühren - woraufhin noch mehr Haushalte auf kleinere Tonnen umstiegen.

Dieser Teufelskreis soll jetzt durch die Einführung einer Grundgebühr durchbrochen werden. Sie liegt bei 60 Euro je Tonne (unabhängig von der Größe), dazu kommt eine Leistungsgebühr in Höhe von 3,132 Euro je Liter Fassungsvermögen. Folge ist, dass sich das Tonnenstopfen finanziell nicht mehr so lohnt. Ein Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit, meinen alle Politiker. Wie sich die neue Gebührenberechnung auswirkt, sehen Sie in unserer Tabelle rechts.

Für Mülleimer, die im Keller stehen, wird ein Zuschlag fällig: 22,80 Euro je Tonne. Damit soll der Mehraufwand abgegolten werden, der durch das Heraushieven und Hineinstellen entsteht. Dieser Zuschlag führt dazu, dass Nutzer einer 60- oder 80-Liter-Tonne, die im Keller steht, unter dem Strich 2008 sogar etwas mehr müssen als im Vorjahr.

Umgekehrt gibt es einen Rabatt für diejenigen, die viel kompostieren. Auf Antrag bekommen sie einen Rabatt auf die Leistungsgebühr in Höhe von 38,4 Cent je Liter. Zuvor muss ein entsprechender Nachweis erbracht werden.

Billiger kommt auch weg, dessen Tonnen lediglich im Teilservice geleert werden. Das bedeutet, dass die Tonnen eigenhändig an den Straßenrand gebracht werden müssen. Wo das wöchentlich geschieht, spart man 49,68 Euro im Jahr, bei einem zweiwöchentlichen Wechsel ist es die Hälfte davon.