Musikschule: Mehr Plätze und schneller Klarheit für Eltern

Stadt kündigt digitales Verfahren wie beim Kita-Navigator und Verzahnung mit „Ganztag“ an.

Foto: dpa

Das Anmeldeverfahren für die Clara-Schumann-Musikschule ist antiquiert — und sorgt für immer größeren Ärger bei Eltern. Vor allem bei den begehrten Instrumenten Geige, Klavier, Gitarre oder Blockflöte sind die Wartelisten lang, die Eltern erhalten nur ein oder zweimal im Jahr eine Benachrichtigung zum Stand der Bewerbung. Nun will die Stadt ein digitales Verfahren einführen — ähnlich wie beim Kita-Navigator oder bei der Volkshochschule. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe stellte es gestern im Schulausschuss vor: „Die Eltern erhalten dann sofort einen Überblick über alle verfügbaren Plätze und eine schnelle und sichere Rückmeldung zum Stand ihrer Anmeldung.“

Lohe räumte jedoch ein, dass man bei der Umsetzung noch am Anfang stehe, die ITK Rheinland müsse das Verfahren erst technisch entwickeln. Klar ist außerdem, dass Eltern und Kinder so zwar schneller Klarheit bekommen, ob es einen Unterrichtsplatz für ihr gewünschtes Fach gibt oder nicht. Der Mangel an Plätzen an sich aber wird dadurch nicht beseitigt, seit Jahren übersteigt ja die Nachfrage bei der musikalischen Ausbildung in Düsseldorf das (öffentliche) Angebot.

Diesen Mangel mildern soll nun eine bessere Kooperation der Clara-Schumann-Musikschule mit den Ganztags-Grundschulen. Räumlich, zeitlich und inhaltlich will man den Musikunterricht der Grund- mit dem der Musikschule verzahnen — etwa an einem festen „Musiknachmittag“ in der Woche, aber auch bereits am Vormittag, wenn es zum Beispiel Freistunden gibt. Dass dies klappen kann, zeigt das Beispiel Oberkassel: Von den etwa 100 Kindern, die im Linksrheinischen ein Instrument lernen, geht ein Drittel auf die Bodelschwingh-Grundschule. Ab Sommer 2018 können diese 33 Kinder in ihrer Grundschule und zwar schon vor 16 Uhr in Klavier oder Cello — gegen Gebühr und von Clara-Schumann-Lehrern — unterrichtet werden. An bis zu vier Grundschulen soll dieses Pilotprojekt getestet werden.

Die Politik stimmte dem im Grundsatz zu. Ungeklärt freilich ist die Finanzierungsfrage, sprich: Aus welchem Topf werden die Leistungen der Musikschule bezahlt? Schuldezernent Burkhard Hintzsche stellte schon mal klar: „Das jetzige Bildungsbudget reicht dafür nicht aus.“