Düsseldorf Nach mehrtägigem Martyrium: Folter-Opfer will seinen Hund zurück

Michael B. soll Tavuk allein abholen und hat Angst. Prozess wurde ausgesetzt.

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Düsseldorf. Tagelang soll Michael B (Name geändert) von acht Tätern entführt und auf brutalste Weise misshandelt worden sein. Eigentlich sollte der Krankenhaus-Techniker seinen Peinigern am Donnerstag im Gerichtssaal gegenüber sitzen und als Zeuge sein Martyrium schildern. Doch der Prozess wurde am Mittwoch bis zum 22. Juni vertagt, weil die Rechtsanwälte einen großen Teil der Akten nicht einsehen konnten.

Die Tat selbst hat der 43-Jährige gut verkraftet: „Die Wunden sind gut verheilt. Ich hoffe, dass ich im nächsten Monat im Rahmen der Wiedereingliederung arbeiten kann.“ Allerdings bekommt Michael B. im Moment noch Unterstützung durch einen Psychologen, der ihn auf den Prozess vorbereitet.

Besonders traurig ist der Krankenhaus-Techniker darüber, dass sein Labrador-Mischling Tavuk verschwunden ist. Den hatte einer der Angeklagten gestohlen: „Die Polizei hat meinem Rechtsanwalt vor ein paar Tagen eine Adresse mitgeteilt, wo sich der Hund befindet.“ Doch Michael B. will das Tier auf keinen Fall allein abholen: „Ich habe keine Ahnung, was das für Leute sind.“ Er habe Angst, ohne Unterstützung der Polizei dorthin zu fahren.

Auch anderes Diebesgut sei bisher nur zum Teil zurückgegeben worden. Seinen Ford Focus bekam der 43-Jährige in einem völlig ramponierten Zustand wieder: „Der Wagen war nicht mehr fahrbereit.“ Die 33-jährige Frau, die ebenfalls angeklagt ist, hält er für unschuldig. Sie sei durch ihre Brüder da hineingezogen worden.