Nach Sturm Ela: Rettungsplan fürs Stadtgrün

Wiederaufbau der Gartenstadt nach dem Orkan: Der designierte OB Geisel setzt sich an die Spitze einer breiten Bewegung.

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Düsseldorf. Es wird mindestens fünf, sechs Jahre dauern, bis Düsseldorf wieder so grün ist wie vor dem verheerenden Orkan am Pfingstmontag. Der planerische und finanzielle Aufwand für die Wiederaufforstung entspricht dem für die Durchführung einer Bundesgartenschau. Umso dringlicher will der künftige Oberbürgermeister Thomas Geisel jetzt den grünen Wiederaufbau vorbereiten.

Deshalb hat er — freilich in enger Abstimmung mit Gründezernentin Helga Stulgies und dem Gartenamt — die Verantwortung für dieses Thema übernommen, obwohl er noch nicht im Amt ist: „Es zeigt sich, dass die Düsseldorfer in so einem Fall vorbildlich zusammenstehen. Jetzt müssen wir die große Welle der Betroffenheit und der Hilfsbereitschaft nutzen und umsetzen“, sagt Geisel. Denn die Erfahrung zeigt: Mit jedem Tag, den eine Naturkatastrophe länger zurückliegt, sinkt die Spendenbereitschaft.

Tatsächlich haben bereits hunderte Privatbürger und Unternehmen Geld gespendet, Geisel stellte Freitag besonders Messe, PSD-Bank und Mitsubishi Electric für „fünfstellige Beträge“ heraus. Viele Menschen wollten am liebsten selbst Säge oder Spaten zur Hand nehmen und die Schäden beseitigen, was jedoch Feuerwehr und Gartenamt oft nicht so schön fänden.

Der Aktionsplan der Stadt sieht weiter an erster Stelle die Gefahrenbeseitigung (vor allem in form von angeknackten Bäumen oder Ästen) und das Aufräumen vor. Dann steht eine Bestandsaufnahme in Form eines Baumkatasters an —welche Baumarten waren am meisten betroffen, was soll wo wiederhergestellt werden, was kostet das. Am Donnerstag im Rat wird Stulgies eine Schadensbilanz vorlegen.

Nächster Schritt ist ein „Runder Tisch“ mit verschiedenen Experten, um ein Handlungskonzept „Neue Bäume für Düsseldorf“ zu erstellen, bevor die eigentliche Wiederaufforstung angegangen wird. Bei der soll möglichst viel bürgerschaftliches Engagement — finanziell, aber auch gärtnerisch — eingebunden werden. Geworben wird zum Beispiel um verschiedene Baumpatenschaften für 800 oder 2000 Euro.