Gericht Profi-Boxer: Neue Anklage wegen Prügelei in Düsseldorfer Bordell

Düsseldorf · Kalonga hatte damals im Puff „Oceans“ als Türsteher gearbeitet. Er will sich nur verteidigt haben.

Tshibuabua Kalonga (r.) am Montag vor Gericht.

Foto: Barbara Kirchner

Tshibuabua Kalonga (35) ist Profiboxer. Trotz Gefängnisstrafen machte er Karriere, ist derzeit amtierender Afrikameister. Doch auch als Türsteher schlug der Boxer zu, verletzte dabei einen Freier im Bordell „Oceans“. Deshalb stand er am Montag erneut vor Gericht. Und hoffte auf einen milden Richter.

Vor acht Jahren machte der Boxer erste Schlagzeilen. Er flüchtete aus einer Polizeiwache, als er verhaftet werden sollte. Fürs rüde Geldeintreiben wurde er dann in Abwesenheit zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die saß er auch ab, nachdem er aufgegriffen wurde.

Nach der Entlassung fand der Schwergewichtsboxer zunächst eine Anstellung im „Oceans“. Dort sollte er die Kasse bewachen, als es drinnen Stunk gab. Zwei betrunkene Kunden im Bademantel wollten morgens früh das Bordell nicht verlassen. Der Geschäftsführer und ein weiterer Securitymann diskutierten mit den Freiern. Die weigerten sich obendrein, zu zahlen. Der Streit verlagerte sich in den Vorraum, wo auch Kalonga seinen Dienst versah.

„Ich wurde von einem der beiden angegriffen“, sagte er am Montag vor Gericht. Der Mann habe einen Spindschlüssel in die Faust gesteckt und damit zuschlagen wollen. Da gab es erst eine leichte Linke, dann die starke Rechte. Ob der Gast da schon zu Boden sank, daran kann sich der Boxer nicht erinnern. Doch in der Umkleide sei es zwischen anderen Türstehern und dem Randalierer zu einem weiteren Streit gekommen – bis die ihn rausschmissen. Das Opfer hatte eine Rippe gebrochen und Hämatome am Körper.

Den Job im „Oceans“ hat Kalonga längst geschmissen. Ein Boxstall sah das Talent von Junior und besorgte ihm den Kampf um den Titel in Afrika: Er gewann und konnte den Titel sogar schon einmal verteidigen. Im März muss er erneut ran. Dann hat er es geschafft. Sein Anwalt: „Von den Einnahmen will er dann ein eigenes Boxstudio eröffnen.“ Mit seiner Freundin hat er jetzt eine kleine Tochter.

Der Richter will jetzt weitere Zeugen hören, ob Boxer Kalonga tatsächlich angegriffen wurde und sich nur gewehrt hat. Der Prozess wird also noch fortgesetzt.