Neue Idee zum RRX: Eine dritte Lärmschutzwand
Die Diskussion um die Bahnstrecke durch Angermund geht noch einmal durch die Gremien, weil es einen neuen Ansatz gibt.
Düsseldorf. Erst sah es nach ICE-Tempo aus, jetzt hat die Entscheidung doch Verspätung. Die zuständigen politischen Gremien wollten bis zum 1. Februar entscheiden, welchen Lärmschutz sie dem Bund für die Bahnstrecke in Angermund empfehlen. Dort entstehen für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) zwei zusätzliche Gleise, so dass der Bund verpflichtet ist, für Lärmschutz zu sorgen. Welcher Art die Krachabwehr sein muss, ist umstritten. Nun gibt es in der komplexen Debatte eine neue Idee: eine dritte Lärmschutzwand, die neben den beiden RRX-Gleisen steht. Darüber werden zunächst die Bezirksvertretungen sprechen, am 28. Februar der Verkehrsausschuss und im März (voraussichtlich) final der Stadtrat.
Das Unternehmen plant mit zwei Lärmschutzwänden. Sie stehen neben dem ersten und dem sechsten Gleis. Sie gewährleisten nach den bisherigen Berechnungen Schutz für rund 80 Prozent der Betroffenen. Nach heutigen Schätzungen kostet diese Variante etwa 75 Millionen Euro. Die Bürger lehnen sie ab, weil sie sechs Meter hohe Mauern mit sich bringt, die Spaltung des Stadtteils zementiert und einer zu geringen Zahl von Betroffenen hilft.
Eine dritte Lärmschutzwand steigt die Zahl der Geschützten. Wie hoch sie liegt, muss bis zu den genannten Beratungen noch geschätzt werden — dieser Wert ist zentral für die Entscheidung im Rat. Die Kosten für diese Variante bleiben nach den aktuellen Annahmen ein gutes Stück unter der Grenze von 100 Millionen Euro.
Die Angermunder hatten zunächst eine Einhausung der Gleise entwickelt, die gut zwei Meter aus der Erde ragt. Mittlerweile haben sie mit Experten einen Entwurf entwickelt, in dem die Einhausung ebenerdig abschließt. Der Lärmschutz liegt jenseits der 90 Prozent. Zudem hat die Idee den Vorzug, dass sie die Teilung Angermunds aufhebt und städteplanerisch genutzt werden könnte. Knackpunkt sind die Kosten: Die ebenerdige Einhausung kostet Experten zufolge einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. che