Neuer Prozess um Immendorff-Nachlass - Streit um 400 Druckgrafiken
Düsseldorf (dpa). Zu der Prozessserie um den Nachlass des 2007 gestorbenen Künstlers Jörg Immendorff ist ein weiterer verzwickter Streit gekommen. Diesmal geht es um eine Sammlung von fast 400 Druckgrafiken des Malers mit einem Schätzwert von rund 300.000 Euro.
Geklagt hat die Frau des Ex-Miteigentümers einer Düsseldorfer Galerie, in der die Sammlung seit Jahren aufbewahrt wird. Die Klägerin fordert nun die Herausgabe der Grafiken. Sie will ihrem Mann die Sammlung vor Jahren abgekauft haben.
Der verklagte Düsseldorfer Galerist weigert sich, die Blätter herauszugeben. Er sei auch gar nicht der Eigentümer, sondern habe die Grafiken nur als Leihgaben von Immendorff bekommen und sie sorgfältig gelagert. Weder seinem Ex-Geschäftspartner noch dessen Ehefrau hätten die Grafiken jemals gehört. Die Richterin machte am Dienstag in dem Zivilstreit am Landgericht Düsseldorf deutlich, dass die Eigentumsfrage offen sei. Am 18. November soll eine Entscheidung verkündet werden. Auch Immendorffs Witwe Oda Jaune erhebt inzwischen Ansprüche darauf.