Hochschule Düsseldorf Neues Corporate Design kommt nicht überall gut an
Gestaltung stößt in Blogs auf Kritik. Studenten waren nicht beteiligt. Webseite soll noch optimiert werden.
Düsseldorf. Das neue Design und der neue Internet-Auftritt der Hochschule Düsseldorf (altes versus neues Logo: HSD) sorgt in öffentlichen Blogs für emotionale Diskussionen und für vernichtende Kritik. Beispielsweise im Fachblog Design Tagebuch, in dem insbesondere Studenten der Hochschule selbst das neue „Corporate Design“ zumeist zum Teufel wünschen.
Nur ein Beispiel von vielen: „Ich finde die neue Schrift grauenvoll und kenne auch keinen, der sie toll findet. Ich schäme mich sogar dafür. Hätte ich vor meiner Einschreibung dieses Design gesehen, hätte ich mich nicht für die FH entschieden. Das erweckt den Eindruck einer mittelmäßigen Designerschule statt einer breit gefächerten Fachhochschule“, teilt beispielsweise ein Kommentator mit.
Und in diesem Stil geht es dutzendfach weiter. Unter den Design-Studenten auch fachlich wenig versiert auf „Gefällt-mir-nicht-Niveau“. Von mangelnder Lesbarkeit ist da die Rede wegen „absolut falscher Schriftwahl“, und von einem Design, „dessen Konzept sich nicht von selbst erschließt und erst mit aufwendigen Hintergrundinfos Verständnis auslöst“. Und von einer zwar „künstlerischen Schrift“ auf der neuen Webseite, die „aber nicht lesbar“ sei.
Simone Fischer, Sprecherin der Hochschule Düsseldorf (Archivfoto: Hochschule), vermutet, dass die vehemente Kritik insbesondere darauf zurückzuführen ist, dass es sich um eine vollständig neue Gestaltung handelt. Ihre Hoffnung ist, dass das Verständnis mit der Zeit komme. „So ein Design entwickelt sich.“ Ziel der neuen Namensgebung (Hochschule Düsseldorf statt Fachhochschule) in Verbindung mit der neuen Darstellung dieses Namens sei natürlich gewesen, die Zäsur durch ein völlig neues Logo darzustellen. Und damit „auch international wahrgenommen zu werden“.
Nicht lösbar war nach den Worten Fischers dabei das ebenfalls in dem Blog diskutierte Problem, dass sich ausgerechnet der eigene Design-Fachbereich nicht mit der Gestaltung auseinandergesetzt hat. „Wir sind ein öffentlich rechtliches Haus, Aufträge über 500 Euro müssen ausgeschrieben werden.“ Allerdings sei mit Professort Laurent Lacour ein Dozent des Fachbereichs Design in der Jury gewesen.
Über die Kosten des neuen Designs schweigt die Sprecherin diplomatisch mit dem Hinweis darauf, dass die Gestaltung noch nicht beendet sei — und die Gesamtkosten noch nicht feststünden. Dass es sich aber um kein besonders preiswertes Unterfangen handelt, räumt sie ein.
Erinnerungen werden dabei wach an das lächelnde :D als neues Aushängeschild der Stadt: Eine Werbeagentur soll für die Gestaltung vor über zwei Jahren 150 000 Euro kassiert haben.
Simone Fischer räumt ein, dass im Zusammenhang mit der Gestaltung nicht alles rund gelaufen sei. Auch sei die Kritik am mangelnden Überblick auf der Internetseite nicht ganz unberechtigt. „Man kann das noch etwas optimieren.“ In Arbeitsgruppen soll jetzt bei den Defiziten nachgesteuert werden.
Schon jetzt ist eine ganz wesentliche Zielsetzung des neuen Designs allerdings erreicht: Aufmerksamkeit — und zwar nicht zu knapp!