Neuste Trends rund ums Fahrrad
Einen Ausstellerrekord verzeichnete am Samstag der Radaktiv-Tag an der Rheinpromenade.
Düsseldorf. Ein Fahrradfahrer nach dem anderen düst die Promenade entlang und hin und wieder schlängeln sich experimentierfreudige Tandem-Radler durch die Menge. Was die Radfahrer auf die Promenade treibt? Es ist der neunte Radaktiv-Tag. Dort dreht sich alles rund um das Rad: Über 60 Aussteller und Akteure zeigen, was auf zwei Rädern alles möglich ist - ein Rekord.
Von der Profi-Rennmaschine über spezielle Mountainbikes bis hin zu Singlespeeds, E-Bikes und Pedelecs deckt das Angebot den gesamten Zweirad-Markt ab. Auch für kuriose Aktionen ist gesorgt: So können strampelwütige Radfahrer auf der Bicycle-Music-Bühne für den richtigen Ton sorgen: Treten sie in die Pedale, erzeugen sie dadurch Strom und die Musiker können spielen. Hört einer der vier Radler dagegen auf zu treten, geht einem Instrument der Strom aus. Ein Konzept, das einzigartig in Europa ist, wie der Mitgründer Heinz Rebellius erklärt. „Used paddle power system“ nennt sich seine Konstruktion.
Am Rhein gab es am Wochenende viel zu entdecken
Wer das Radfahren lieber anderen überlassen möchte, kann sich die Trial Show von Fahrradkünstler Michel Bor anschauen. Der Niederländer springt mit seinem BMX-Rad auf verschiedene Podeste oder aus dem Stand in die Luft und vollführt kühne Drehungen und Tricks. Nichts für den „Otto Normal-Radler“, wie Frank Hutten. „Ich schaue mir lieber an, was es so Neues in der Fahrradwelt gibt“, erzählt der Besucher, der natürlich mit dem Rad gekommen ist. Einen neuen Helm suche er und Ideen für neue Radwege.
Die kann er am Stand des Amts für Verkehrsmanagement bekommen. Dort verteilt Claudia Woge Karten für Radtouren durch Düsseldorf und informiert über Neuerungen, die sich für Düsseldorfer Radfahrer in den kommenden Jahren ergeben könnten. So solle die Schadowstraße fahrradfreundlich gemacht werden und für 2017 sei auch ein Radhauptnetz durch die Innenstadt in Planung.
Wem das „normale“ Fahrrad zu gewöhnlich ist, darf auch etwas Ausgefalleneres probieren: Mit einem Mix aus Segway und Crosstrainer die Stadt entdecken? Matthias Scholl zeigt auf dem Radaktiv-Tag, dass das in Zukunft möglich ist. Er hat einen Crosstrainer auf Rädern entwickelt, das sogenannte Freecross. „Über 40 Prozent der Leute, die ein Fitnessstudio besuchen, langweilen sich da doch eigentlich. Da dachten wir, wir verlegen den Sport einfach nach draußen“, sagt der Tüftler. Fahren könne man mit der länglichen Konstruktion überall, wo auch Fahrräder erlaubt seien. Einfach wie auf dem Stepper in die Pedale treten und zum Lenken das Gewicht leicht verlagern — los geht’s.
Maren Müller-Altmann hält es trotzdem lieber auf ihrem Mountainbike. Die Hobby-Radsportlerin fährt jedes Wochenende mit ihrem Mann von Jüchen nach Düsseldorf, eine 80-Kilometer-Radtour ist das. Die beiden wollen auf dem Radaktiv-Tag vor allem nach neuen Rennrädern Ausschau halten. Die werden an diversen Ständen angeboten, in normaler Version oder als Elektro-Ausführung. Denn neben Elektroautos sind natürlich auch E-Bikes weiterhin der große Renner und nach wie vor einer der führenden Trends auf dem Radaktiv-Tag.
