Helfen in Zeiten von Corona NRW-Forum: Museumsrestaurant „Pong“ kocht jetzt für Bedürftige
Jeden Mittag gibt es Mahlzeiten to Go im Ehrenhof. Die Macher bekamen jede Menge Spenden.
Der Himmel strahlt blau über dem NRW-Forum, auf dem Steinboden vor dem Eingang leuchten knallpinke Pfeile. Sie weisen an diesem Mittwoch zig Menschen den Weg zu einem besonderen Mittagstisch. Am Ehrenhof haben sich Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter des edlen Museumsrestaurants „Pong“ eine karitative Aktion für Menschen einfallen lassen, die durch die aktuelle Corona-Krise hart getroffen werden. Wo sonst Maronen-Risotto oder Entenbrust mit Klößen serviert wird, gibt es jetzt Gratis-Lunch für die Bedürftigen der Stadt.
Am Gründonnerstag rief das „Pong“ über seine Kanäle in den sozialen Medien zu Spenden für seine Essensausgabe auf – die Resonanz war laut den Machern überwältigend und so konnte die Essensausgabe am Ostersamstag starten. „Es ist mir ein wichtiges persönliches Anliegen, den Menschen, denen es schlechter geht als uns, gerade in diesen schwierigen Zeiten zu helfen“, sagt Restaurantinhaber Hamed Shahi. Seit fast einem Monat ist die Gastronomie im NRW-Forum aufgrund der Corona-Einschränkungen geschlossen – jetzt wird dort wieder täglich gekocht.
Das Angebot hat sich rasch herumgesprochen. Pünktlich um 12 Uhr stehen am Mittwochmittag Menschen Schlange. „Den Abstand halten alle ein und sind überhaupt sehr nett“, sagt Ehrenamtlerin Claudia Fourmont, die mit Mundschutz hinter der Theke aus Tischen steht. Vor ihr gestapelte Styroporbehälter mit Currygemüse, Pute und Reis, hinter ihr ein Garderobenständer, an dem vorbereitete weiße Plastiktüten mit Serviette und Besteck hängen. Nach einer Stunde sind von rund 70 Mahlzeiten gerade noch sieben übrig – der Bedarf an Aktionen wie dieser scheint hoch zu sein. „Wir haben Kartoffelsalat und Würstchen als Reserve“, sagt Fourmont. Eine Frau hatte einen Korb mit Osterschokolade vorbeigebracht. „Der war schnell weg.“ Eine andere will jetzt mal Kuchen für die „Pong“-Gäste backen. Zum Glück ist laut Fourmont auch die Hilfsbereitschaft groß.
Die Aktion ist einstweilen bis zum kommenden Sonntag geplant. Endet sie dann, bleibt Spendengeld übrig und geht an die Armenküche. Wie lange es sonst mit der Speisung am Museum weitergehen könnte, hängt laut Fourmont von den politischen Rahmenbedingungen ab: „Sobald das Museum wieder öffnen darf, können wir es nicht mehr machen.“ Wer bis dahin helfen will, findet alle Infos auf den Instagram- und Facebookseiten des „Pong“. Dank für Shahi und sein Team kommt übrigens auch aus dem Rathaus – von Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration: „Gerade in diese herausfordernden Zeiten ist es wichtig, die Schwächeren und Ärmeren in unserer Gesellschaft nicht zu vergessen“, sagt sie.