Flüchtlinge NRW schiebt 102 abgelehnte Asylbewerber nach Albanien und in den Kosovo ab

Nordrhein-Westfalen. NRW hat gestern insgesamt 102 Menschen von Düsseldorf nach Albanien und Kosovo zurückgeführt. Am Dienstag startete die Chartamaschine vom Flughafen Düsseldorf mit dem Ziel Tirana und Pristina.

Foto: Daniel Maurer/DPA

An Bord waren 61 abgelehnte Asylbewerber aus Albanien und 41 Menschen ohne Bleibeperspektive aus dem Kosovo.

Wird ein Asylantrag abgelehnt, sollen die Menschen freiwillig ausreisen und erhalten hierfür eine entsprechende Unterstützung. Wer sich weigert, freiwillig auszureisen, wird abgeschoben. Im Jahr 2015 sind in NRW insgesamt 12.209 abgelehnte Asylbewerber wieder zurückgeschickt worden. Darunter waren 7.814 Personen die bei der freiwilligen Rückreise finanziell unterstützt wurden. Neben Albanien (3.171) kamen die meisten von ihnen aus Serbien (1.228) und dem Kosovo (1.159). Seit Jahresbeginn haben in NRW bereits 3.397 Menschen das Angebot der freiwilligen Rückkehr in Anspruch genommen und 1.324 Personen wurden abgeschoben.

NRW hat die Zahlen der Rückführung im Vergleich zum 1. Quartal 2015 (678) deutlich gesteigert. Das Land unterstützt die Kommunen weiterhin bei der Rückführung. Personen, deren Asylantrag abgelehnt wird und die kurzfristig zurückgeführt werden können, sollen grundsätzlich in den Landeseinrichtungen verbleiben. In diesen Fällen wird die Rückführung vom Land eingeleitet. Durch diese beschleunigten Asylverfahren für Asylsuchende ohne Bleibeperspektive sollen die kommunalen Ausländerbehörden bei ihren Aufgaben entlastet werden. Können abgelehnte Asylbewerber nicht innerhalb von sechs Monaten zurückgeführt werden, muss das Land diese Menschen nach dem Asylgesetz den Kommunen zuweisen. Hinderungsgründe für eine Rückführung können zum Beispiel die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Herkunftsstaaten oder schwerwiegende Krankheiten sein. (red)