Wohnen Stadt Düsseldorf will Wohnungsbau forcieren

Düsseldorf · OB Geisel kündigt mehr Tempo und die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum an. 2018 wurden die selbtgesteckten Ziele nicht erreicht.

In Düsseldorf sind in den letzten Jahren einige neue Wohngebiete entstanden – etwa die „Gartenstadt“ in Mörsenbroich.

Foto: Michaelis Judith (JM)

Die Stadtspitze bemüht sich mit Verve, ihre Wohnungsbaupolitik in eines gutes Licht zu setzen. „Düsseldorfer Wege im Wohnungsbau“ war die 19-seitige Powerpoint-Präsentation betitelt, die OB Thomas Geisel und seine Bau- und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke am Freitag der Presse vorstellten. Wobei eigentlich nur Geisel sprach. Zwar wurden die angepeilten 3000 fertiggestellten Wohneinheiten im Jahr bei weitem nicht geschafft, 2018 waren es am Ende „nur“ 2053. Immerhin ging es  seit seinem Amtsantritt 2014 deutlich nach oben, 2011 wurden gerade einmal 927, 2013 1335 Einheiten gebaut.

„Bauherren sind extrem hinter Bebauungsplänen und Baugenehmigungen her, wenn es aber um die Baufertigstellung geht, lässt ihr Ehrgeiz leider bisweilen deutlich nach“, sagte Geisel. Ihre Ziele gebe die Stadt indes nicht auf, 2019 solle das Bauprogramm weiter gesteigert werden, die Prognose nennt 3100 Baugenehmigungen und gut 2500 Fertigstellungen, damit liege man, so Geisel, auf „Rekordniveau“.

Natürlich weiß Geisel, dass die ungebrochene Bauwut in der Bevölkerung längst nicht nur auf Begeisterung stößt. Deshalb stehe man zu den versprochenen städtebaulichen Grundsätzen, die da wären: Innenverdichtung vor Außenzersiedelung; Beachtung von Natur- und Landschaftsschutz sowie Frischluftschneisen; angemessene Nachverdichtung mit Erhalt von Freiräumen. Düsseldorf habe immer noch erhebliches Flächenpotenzial im inneren Bereich, namentlich in Form alter Gewerbe- und Industrieflächen. Und viele Nachfrager schätzten auch gerade verdichtete (Zuschke: „Besser sollte man sagen: urbane“) Quartiere. Das Motto bei der Flächenbebauung sei nicht nur „Mehr, mehr, mehr“, so Zuschke, sondern oft auch: anders.

Von zentraler Bedeutung sei es weiterhin, dass mehr bezahlbare (halbwegs) preiswerte Wohnungen entstünden. Daher verspricht Geisel, die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) zu stärken und ihr vermehrt Flächen zur Verfügung zu stellen (z.B. die von Flüchtlings-Containeranlagen wie an der Meinecke- oder Ickerswarder Straße). Oder genossenschaftliches Wohnen zu fördern (Schlösserareal, Rather Straße). Oder städtischen Grund an besondere Wohnkonzepte (Studenten- oder Mehrgenerationenwohnen) zu koppeln. Dass die Stadt bauen müsse, sei klar, so Geisel: „Die Nachfrage steigt und steigt, die Menschen wollen nach Düsseldorf, da können wir nicht einfach dichtmachen.“ Denn ansonsten treibe der Nachfragedruck die Wohnkosten immer weiter nach oben, „und irgendwann könnten sich nur noch Wohlhabende die Stadt leisten“.