OB-Wahl: SPD setzt auf Überraschungskandidaten

Rimkus, Hock, Raub, Volkenrath: Aus dem lokalen Führungsquartett tritt wohl keiner gegen Elbers an.

Düsseldorf. Seit Monaten fahndet eine sechsköpfige Findungskommission in der Düsseldorfer SPD nach einem Oberbürgermeister-Kandidaten für die Wahl im nächsten Jahr. Die Suche nähert sich dem Ende, womöglich wird der Herausforderer von CDU-OB Dirk Elbers bereits auf dem SPD-Parteitag Ende April präsentiert.

Nach Informationen der WZ wird der Name auf alle Fälle für die Bevölkerung eine Überraschung sein, die Indizien deuten auf einen beruflich erfolgreichen Mann hin, der jedoch in der Parteipolitik bislang keine große Rolle spielte und auch noch kein wichtigeres Mandat innehatte. Die lokal vermeintlich bekannten Persönlichkeiten dagegen sind offenbar sämtlich aus dem Rennen.

Als da wären: SPD-Chef Andreas Rimkus, der die vor Jahren noch tief zerstrittene Partei geeint und auf thematischen Angriffskurs getrimmt hat (Wohnen), der aber im September bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Düsseldorf-Süd antritt, also nach Berlin will. Markus Raub, der kluge, aber eher ruhige Vorsitzende der Ratsfraktion, will und kann wohl nicht „in die Bütt“ wegen seines zeitraubenden Berufes als Rechtsanwalt.

Und was ist mit Gudrun Hock, dem wohl bekanntesten Gesicht der Düsseldorfer SPD? Die Bürgermeisterin und Finanzexpertin wiederum ist in der SPD zu schlecht gelitten, sie findet da einfach zu wenig Unterstützung. Ebenfalls keine Chancen mehr eingeräumt werden Fraktions-Vize Martin Volkenrath, der sich selbst zwar durchaus ins Gespräch brachte, doch auch der Gewerkschafter genießt parteiintern nicht den größten Rückhalt.

Parteichef Andreas Rimkus nennt das alles tapfer „Spekulationen“, er betont, zuerst werde die Partei über den Kandidaten informiert, dann die Öffentlichkeit. Es gebe eine Menge Genossen, die das Format zum Oberbürgermeister hätten und das geforderte Grundprofil mitbrächten: „Er oder sie muss soziale Gerechtigkeit organisieren wollen und zugleich für eine starke Wirtschaft stehen.“

Strittig in der SPD ist freilich auch, wie bindend das Votum der Findungskommission ist. Denkbar und in der Bundessatzung vorgesehen ist auch eine Urwahl durch die Parteimitglieder, etwa wenn es einen weiteren Kandidaten gibt.

Ebenfalls unklar ist, wann im Jahr 2014 die OB-Wahl in Düsseldorf steigt. Die Kommunalwahl ist zwar im Mai, doch die Amtszeit von Elbers läuft erst im August ab. Und der OB hat erklärt, die auch voll absolvieren zu wollen.