NRW Oberbürgermeister wirbt für Öffnung der Clubs
Düsseldorf · Auch neue Angebote sollen die Situation am Rheinufer verbessern. Der OSD ist wieder voll besetzt.
Die Stadt Düsseldorf will die Situation am Rheinufer durch weiterhin hohe Präsenz ihrer Ordnungskräfte und neue Angebote in den Griff bekommen. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hat zudem die Landesregierung angeschrieben und für eine Öffnung der Clubs mit Auflagen geworben. „Die Inzidenz ist niedrig, wir können diesen Schritt jetzt wie andere Städte auch ins Auge fassen.“ Viele Club-Betreiber hätten die durch die Pandemie bedingte Unterbrechung des Betriebs für den Einbau von Lüftungs- und Filteranlagen genutzt.
Party-Gänger pinkeln in Hauseingänge an der Promenade
Die Anwohner des Rheinufers und der Carlstadt werden durch das Party-Publikum an den Wochenende regelmäßig um den Schlaf gebracht und belästigt. Die Hauseingänge an der Promenade und den angrenzenden Straßen werden als Urinale missbraucht, der Gestank zieht in Treppenhäuser und Wohnungen. Der Forderung, öffentliche Toiletten aufzustellen, will OB Stephan Keller aber nicht nachkommen. „Wir wollen für diese Menschen nicht auch noch eine Infrastruktur zur Verfügung stellen“, so der Oberbürgermeister.
Dies führe höchstwahrscheinlich nämlich nicht zu einer Verbesserung der Situation, wie die Erfahrungen anderer Städte gezeigt habe. So habe Frankfurt am Main im vorigen Jahr am Platz an der alten Oper hunderte Mülleimer und Dixi-Toiletten aufgestellt, aber damit nur noch mehr Menschen angezogen, die sich nicht an die Corona-Regeln hielten und sich daneben benahmen. „Genau dies möchte ich vermeiden“, so Keller.
Düsseldorf will laut Stadtspitze den mühsamen Weg weitergehen. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes (OSD) könnten zwar nicht überall gleichzeitig sein, arbeiteten mittlerweile aber freiwillig länger, so Keller. Statt bis 1.30 Uhr werde nun bis 3 Uhr gearbeitet. Die Kampagne der Neueinstellungen sei erfolgreich, erstmals seit Jahren seien jetzt alle Stellen beim OSD besetzt. Die Einstellungen der für dieses Jahr vom Rat bewilligten 30 zusätzlichen Kräfte laufe, es würden Azubis über Plan beschäftigt. Die Stadt setzt weiterhin auf die Unterstützung der Polizei, die zuletzt zugenommen hat. Die Stadt arbeitet zudem an einem Konzept, um durch andere positive Veranstaltungen dem Partypublikum an der Promenade Konkurrenz zu machen. Früher habe es Boule-Turniere gegeben, die längste Tafel oder Bachvolleyball. Gespräche mit Veranstaltern laufen laut Keller. Wenn dann auch noch die Clubs öffnen könnten, werde sich die Situation am Rheinufer vermutlich beruhigen, hofft Keller.