Ökoprofit: Zwölf Firmen suchen ihre Umwelt-Lecks

Die 4. Staffel des Projekts Ökoprofit beginnt. Die Betriebe wollen Energie sparen, das Image verbessern.

Düsseldorf. Umweltmaßnahmen im Unternehmen — alles nur PR-Schnickschnack für die Öko-Galerie, um in der Öffentlichkeit mit einer grünen Weste dazustehen? Von wegen. Wer es richtig anpackt, kann bei der entsprechenden Betriebsgröße sogar Millionen einsparen.

BASF-Werksleiter Gerhard Müller nutzte am Mittwoch den Auftakt der 4. Staffel von Ökoprofit vor zahlreichen neuen Teilnehmern aus der Wirtschaft, um über die Umwelt-Einsparungen der vergangenen Jahre in seinem Haus zu berichten. Das Werk im Düsseldorfer Süden (vormals Cognis) ist unter anderem Zulieferer für die Kosmetik-, Wasch- und Reinigungsindustrie. Aber nur für Henkel arbeite man längst nicht mehr. Zu den Produkten gehören auch die Grundstoffe für so genannte grüne Reifen.

Bereits 2005 habe der laut Müller „rein profitorientierte“ Vorgänger auf die Kostenbremse getreten, da ein Drittel der finanziellen Belastungen aus dem Energiesektor stammten. „Da haben wir uns ein Energiesparprogramm auferlegt, bis in die individuellen Bereiche der Mitarbeiter.“ Jährliche Einsparungen danach laut Müller: 7,5 von 50 Millionen Euro. Nur ein Beispiel: Bei der Wartung von Anlagen habe man entdeckt, dass zur Untersuchung der Rohre das Dämmmaterial zwar abgenommen, aber anschließend teilweise nicht mehr montiert worden sei. Ein riesiger finanzieller Verlust — und eine Belastung für die Umwelt.

„Für uns ist sicher in der Tiefe nicht so viel möglich wie bei BASF“, kommentierte Ökoprofit-Neuteilnehmer Rolf Fühles von der PSD-Bank das Referat. Aber es gehe neben Signalen des Umweltbewusstseins an Kollegen und Kunden auch darum, Einsparpotenziale in den Gebäuden auszuloten. Und da gibt es in der Tat einiges an Verbesserungen, wie Umweltdezernentin Helga Stulgies aus den vergangenen drei Staffeln erläutert. „Bereits im jeweils ersten Jahr von Ökoprofit haben die Firmen mehr als 3,1 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart und damit die Kohlendioxid-Emissionen ihrer Betriebe um mehr als fünf Prozent gesenkt.“ Bei den insgesamt 32 Teilnehmern wurden so jährlich 672 000 Euro eingespart.

Dem standen allerdings erstmal Investitionen in Höhe von rund zwei Millionen Euro gegenüber. Die Firmen sind damit auch ein kleiner Baustein in Sachen Klimaneutralität der Stadt: Im Jahr 2050 sollen nur noch 1,29 Millionen Tonnen CO2 emittiert werden, zwei Tonnen pro Bürger.