Planer wollen Café und Kino in Bilker Bunker

Beim Bunkerfest konnten Bürger sich in Ideen zur Umgestaltung des Bauwerks einbringen.

Foto: Young

Nachdem sich in den vergangenen Monaten und Jahren die Bilker Bürger und die Bürgerinitiative „Bilk Pro Bunker“ erfolgreich dafür eingesetzt haben, dass der Bunker weder abgerissen, noch zu einem exklusiven Wohnobjekt umfunktioniert wird, ist jetzt klar: Der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg hat eine Zukunft. Am Samstag wurden den Bürgern erste Details beim Bunkerfest präsentiert — und sie konnten eigene Ideen und Vorschläge einbringen, wie der Koloss in Zukunft genutzt wird.

Andreas Knapp von „Küss den Frosch“ hat sich mit seinem Team viele Gedanken darüber gemacht, wie man den Bunker verändern könnte, um ihn zu einem neuen Ort für Kunst und Kultur in Bilk zu machen: „Wir möchten den Bunker mit Leben füllen und für jedermann zugänglich machen. Es ist wichtig, dass man hier nichts wegreißt, um etwas Neues zu bauen. Das Innere sollte verändert werden, um ihn zu einem Ort für kulturelle Events zu machen.“

Zwar befinde sich momentan noch alles in der Schwebe, es gebe aber schon Pläne, die durchaus umsetzbar wären: „Der Bunker könnte mit Kinosälen ausgestattet werden. Wir stehen im Kontakt mit den Filmkunstkinos, die diese außergewöhnliche Location bereichern würden“, sagt Knapp. Dafür sollen drei Kinosäle in den oberen Etagen und ein Café im Erdgeschoss installiert werden.

Damit zukünftig jeder von dem Bunker profitieren kann, sollen außerdem mehrere Multifunktionsräume entstehen. „Ob Ausstellungen, Lesungen, Geschäftsmeetings, Workshops, Yoga oder Sport, vieles wäre da möglich“, sagt Andreas Knapp. „Wir stellen uns das so vor, dass die jeweiligen Räume nur für die Stunden gemietet werden, in denen sie benötigt werden. Das wäre dann günstiger für den Kunden und wirtschaftlicher für den Betreiber.“

Konkret sollen für die geplanten Kinosäle einige Wände und Decken entfernt und ein Notausgang in den oberen Etagen installiert werden. Das Loch, das dabei auf der Rückseite entstünde, ist neben dem geplanten Eingang auf der Hauptseite und zwei Eigentumswohnungen auf dem Flachdach die einzige äußerliche Veränderung. Zum Ende des Jahres soll das Konzept stehen. Mitte kommenden Jahres könnten die Arbeiten starten.

Die Pläne von „Küss den Frosch“, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, außergewöhnliche Objekte zu neuem Leben zu erwecken, kommen bei den Anwohnern gut an. Dieter Töpfer glaubt, dass die Umgestaltung des Bunkers dem Stadtteil guttut: „Man muss den Bunker bewahren, denn er drückt ein Stück Geschichte und Stadtteilkultur aus. Ihn zu neuem Leben zu erwecken ist ein guter Weg für alle. Die geplanten Kinosäle und Veranstaltungsräume sind für mich das i-Tüpfelchen.“