Düsseldorf Polizei fasst jungen Drogendealer

Mehrere Kilo Drogen entdecken die Fahnder in einer „Bunkerwohnung“. Parallelen zur Hanfplantage Rather Straße werden geprüft.

Foto: Polizei

Düsseldorf. Die Kripo hat in der „Bunkerwohnung“ eines 20 Jahre alten mutmaßlichen Dealers in Derendorf mehrere Kilo Marihuana und Haschisch entdeckt. Der junge Intensivtäter wurde festgenommen und wandert in Untersuchungshaft. Erledigt ist der Fall für die Drogenfahnder deshalb aber nicht — denn der „Drogenbunker“ lag auffällig nah an der riesigen Hanfplantage, die vor gut einem Monat an der Rather Straße ausgehoben wurde.

Der 20-Jährige ist im Jugendkommissariat schon länger wegen Taten „kreuz und quer durchs Strafgesetzbuch“ bekannt, sagt Polizeisprecher André Hartwich. Zuletzt mehrten sich die Hinweise, dass er nun unter die Drogenhändler gegangen war. Am Mittwochabend heftete sich die Polizei dann mit mehreren Teams von Drogenfahndung und Einsatztrupp Jugend an seine Fersen, observierte ihn bei diversen Rauschgiftverkäufen. Doch sie wollten auch wissen, woher der junge Mann die Ware nahm — seine eigene Anschrift an der Straße Auf’m Hennekamp war unverdächtig. Schließlich verdichteten sich die Hinweise auf die Bunkerwohnung an der Tußmannstraße. Sofort besorgten die Polizisten einen Durchsuchungsbeschluss — und fanden in der Wohnung einer Bekannten des 20-Jährigen fünf Kilo Marihuana, ein Kilo Haschisch sowie 30 Gramm Kokain.

Der Verdächtige wurde festgenommen und gestern einem Haftrichter vorgeführt. Nun stellt sich den Fahndern die Frage nach seiner Quelle. „Es ist auffällig, dass in Steinwurfnähe zu seiner Bunkerwohnung gerade Düsseldorfs größte Cannabisplantage entdeckt wurde“, sagt Hartwich. „Wir prüfen das Umfeld intensiv.“

Auf der Suche nach den Hintermännern der Plantage indes gibt es noch keinen Durchbruch. „Wir haben gutes Spurenmaterial“, sagt Hartwich. Aber wie berichtet waren die Täter wohl Vollprofis. „Da brauchen wir einen langen Atem“, so der Polizeisprecher.