Düsseldorf-Flingern Diebe stehlen Knochensplitter der heiligen Elisabeth
Reliquie war hinter einem Stahltor geschützt. Küsterin der Kirche am Vinzenzplatz hatte die Tat entdeckt.
Düsseldorf. Der Knochensplitter der heiligen St. Elisabeth war der Stolz der ganzen Pfarrgemeinde in Flingern. Am Mittwoch entdeckte die Küsterin, dass die kleine goldene Monstranz mit der Reliquie gestohlen wurde. Seitdem ist der Knochen spurlos verschwunden. Die Kripo ermittelt.
Wie Ansgar Steinke, Pfarrer von St. Elisabeth, erklärte, war die Reliquie ein Geschenk von Joachim Kardinal Meisner, der sie Anfang der 90er Jahre an die Pfarrgemeinde übergeben hatte. Gesichert war der Knochen durch eine Stahltür und eine Panzerglasscheibe. „Daran befanden sich auch Einbruchsspuren“, sagt Ansgar Steinke. Es gelang den Tätern nicht, die Tür aufzubrechen. Doch in der Scheibe befindet sich eine kleine Öffnung. Eine sehr kleine Person könnte dadurch schlüpfen — oder die Diebe haben einen langen Gegenstand benutzt.
Der Knochen selbst habe nur einen symbolischen Wert, so der Pfarrer. Das gelte auch für die kleine goldene Monstranz. Dabei handelt es sich um mit einer Goldschicht überzogenes Silber oder Messing. Ansgar Steinke: „Ich gehe davon aus, dass jemand die Gegenstände verhökern will.“ Verdächtige Personen in der Kirche, die tagsüber offen ist, habe man nicht beobachtet.
Steinke glaubt nicht, dass es einen Zusammenhang mit dem Reliquiendiebstahl in Köln vor einer Woche geben könnte: „Es ist allerdings zu beobachten, dass die Hemmschwelle gesunken ist. Diebstähle und Verwüstungen in Kirchen haben zugenommen.“ Auch in St. Elisabeth sei man nicht davon verschont geblieben. Schon dreimal wurde der Opferstock aufgebrochen, in den die Gläubigen das Geld für die Kerzen werfen.