Polizei findet Diebes-Nester
Zivilfahnder haben in der Stadt Häuser und Hotels überprüft und dabei zahlreiche bekannte Straftäter entdeckt.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer Polizei hat nicht nur den landesweiten Großeinsatz gegen Einbrecher auf den Autobahnen und Landstraßen geleitet. Auch im Stadtgebiet waren am Donnerstag seit dem frühen Morgen 60 Zivilfahnder unterstützt von uniformierten Kollegen und dem Ausländeramt im Einsatz, um gezielt bekannte Unterschlüpfe von Straftätern auszuheben. 19 Festnahmen gab es.
Um 5.30 Uhr starteten die Kontrollen in 13 Hotels rund um den Hauptbahnhof, die als Absteigen für reisende Täter bekannt sind. Dabei wurden 726 Personen überprüft. 257 von ihnen — und somit mehr als ein Drittel — waren bei der Polizei bereits wegen Diebstahls bekannt. Drei Menschen wurden wegen illegalen Aufenthalts gesucht und festgenommen. Zwölf weitere waren von verschiedenen Staatsanwaltschaften zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Einen Erfolg konnte Polizeisprecher André Hartwich bereits ausmachen: „Die Hotels achten jetzt verstärkt auf ihre Meldelisten.“ Dies hatten die Fahnder nach ihrer ersten Razzia Ende 2013 bemängelt. Durch die Listen fällt es ihnen leichter, nachzuvollziehen, wer sich wo aufhält.
Doch auch manche Wohnhäuser in der City gelten als Rückzugsort für Tätergruppen. In einem Gebäude am Stresemannplatz etwa wurden 72 Personen bei der Kontrolle angetroffen, obwohl nur 40 gemeldet sind. 38 von ihnen waren polizeilich wegen Diebstählen bekannt, 15 zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Eine Person wurde mit Haftbefehl wegen illegalen Aufenthaltes gesucht, eine weitere sollte wegen eines Raubüberfalls eine DNA-Probe abgeben. In einem zweiten Haus an der Kölner Straße waren 28 Personen gemeldet, 48 trafen die Fahnder aber an — 16 von ihnen polizeibekannt. Es gab wiederum eine Festnahme wegen illegalen Aufenthalts.
Erfolg hatten die Polizisten auch, als sie Reisebusse am Worringer Platz überprüften. Mit 21 Passagieren war die Zahl der überprüften Menschen zwar gering — aber von ihnen hatten immerhin 13 polizeiliche Erkenntnisse.
Um 12.40 Uhr versuchte ein Auto, eine Kontrollstelle der Polizei an der Kürtenstraße in Unterrath zu durchbrechen. Dabei krachte es in die Mauer einer Kindertagesstätte — Sachschaden: rund 10 000 Euro. Verletzt wurde niemand. Die drei Insassen versuchten, zu Fuß zu flüchten. Doch sie konnten nach kurzer Verfolgung gestellt werden. Die 20 bis 22 Jahre alten Männer sollen ohne Führerschein und unter Einfluss von Rauschgift gefahren sein.
„All diese Erkenntnisse helfen uns, das Geflecht der internationalen Täter zu entwirren“, sagt Polizeisprecher Hartwich über ein Ziel der Aktion. „Wir wissen jetzt: Die Kriminellen sind wieder in der Stadt.“ Die Daten würden an das Kompetenzzentrum des LKA weitergegeben.