Auszeichnung Jonges-Preis geht an den Stuckateur David Reingen

Düsseldorf · Die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Der Ausgezeichnete war überrascht.

Düsseldorfer Jonges zeichnen Stuckateur David Reingen aus.

Foto: Rolf Purpar

Die Förderung des Handwerks ist für die Düsseldorfer Jonges ein wichtiges Anliegen. Deshalb haben sie einen Förderpreis geschaffen, denn sie in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen haben. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert und wurde in einer Feierstunde von Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven an den Stuckateur David Reingen vergeben. Der 25-Jährige kommt aus dem Stadtteil Hamm und hat sich auch schon auf europäischer Ebene einen Namen gemacht. Reingen wurde 2013 Landessieger in Nordrhein-Westfalen und Sieger beim Contest der Stuckateure 2014 und bei den EuroSkills 2016 in Göteborg hat er die Silbermedaille gewonnen.

Trotzdem war Reingen überrascht, als er von der Nominierung erfuhr: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“ Von 2010 bis 2013 hat er seine Ausbildung absolviert, im Anschluss 2015 seinen Meister gemacht und seit 2018 hat er auch seinen Betriebswirt in der Tasche. Doch damit noch nicht genug. „Von dem Preisgeld möchte ich eine Ausbildung zum Gebäude- und Energieberater machen.“ Später möchte er den elterlichen Betrieb übernehmen. Doch bis dahin wird er sich noch etwas gedulden müssen, denn Vater Gerd ist erst 48 Jahre alt.

Stolz auf ihren Sohn waren natürlich auch die Eltern Gerd und Nicole, die bei der Ehrung genauso im Saal war wie Freundin Ronja Pohl, die als Referendarin für Mathematik und Latein an einem Korschenbroicher Gymnasium arbeitet. Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert sprach vor der Verleihung mit Reingen. „Das Gespräch hat mich sehr beeindruckt. Ich habe das Feuer und die Leidenschaft des jungen Mannes für sein Handwerk gespürt.“

Der ehemalige Uni-Direktor Gert Kaiser machte sich in einer Rede Gedanken zum Thema Nachwuchs: „Offenbar wird mit dem Studienabschluss nach wie vor ein höheres Ansehen verbunden. Wahrscheinlich, weil man dann nicht mehr mit den Händen arbeiten muss, um sein Brot zu verdienen. Es gibt eine Minderschätzung der Handarbeit. Aber diese Minderschätzung wird nun zum gesellschaftlichen Großproblem.“ Dafür gab es von den Jonges viel Beifall.“ Und auch Reingen stimmte zu: „Leider nimmt die Motivation im Handwerk zu arbeiten immer mehr ab.“