Christian Erdmann und Alina Kappmeier im Interview Prinzenpaar: „Wir sind aus der Altstadt, wir wissen wie die Leute ticken“
Das designierte Prinzenpaar berichtet, was es sich für die Session vorgenommen hat.
Düsseldorf. Am vergangenen Wochenende wurde das designierte Prinzenpaar Christian Erdmann und Alina Kappmeier erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und am 18. November werden sie in der Stadthalle gekürt. Im WZ-Gespräch erzählen die beiden, was sie sich für die Session vorgenommen haben.
Prinzenpaar wird man ja nicht von heute auf morgen. Wie reift der Entschluss in einem und warum tut man sich das überhaupt an? Das Amt ist ja auch mit viel Stress und Arbeit verbunden!
Christian Erdmann: Ich bin vor drei Jahren aus dem Comitee Carneval angesprochen worden. Und dann ist diese Idee gereift. Meine Frau hat auch gesagt, dass das etwas für mich ist und sofort zugestimmt. Aber als Venetia konnte ich sie nicht gewinnen, weil wir eine kleine Tochter haben. Und ohne meinen Geschäftspartner Torsten Te Pass wäre es auch nicht gegangen.
Alina Kappmeier: Ich kenne den Karneval ja seit 22 Jahren aus der hinteren Reihe als Mitglied der Tanzgarde von Blau-Weiss. Jetzt bekomme ich auch die Möglichkeit, den Karneval mal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu erleben. In der heißen Phase werde ich nicht arbeiten gehen, weil das ein Full-Time-Job ist. Ich habe gerade mein Studium der Farb-, Raumgestaltung und Oberflächentechnik beendet und werde mir nach der Session einen Job suchen.
Wie seid ihr denn zueinander gekommen?
Erdmann: Ich habe Alina mit ausgesucht. Ich kenne sie schon sehr lange, weil sie bei mir im Quartier Bohemé arbeitet.
Kappmeier: Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, wer mein Prinz wird. Ich war bei Hans-Jürgen Tüllmann, dem Geschäftsführer des Comitee zu Hause. Dann ging die Küchentür auf, wie bei der Sendung Herzblatt und Christian stand im Türrahmen. Das war schon eine Überraschung. Hätte er mir aber auch schon bei der Arbeit sagen können.
Was habt ihr euch für die Session vorgenommen. Wollt ihr das beste, schönste oder lustigste Prinzenpaar sein?
Erdmann: Ersteres wäre respektlos gegenüber denjenigen, die es schon gemacht haben. „Das schönste“ trifft aber sicherlich auf Alina zu. Spaß beiseite, wir wollen einfach nur wir sein und nahbar sein. Wir werden das Rad nicht neu erfinden, werden es aber weiterdrehen.
Kappmeier: Wir wollen unsere persönliche Note einbringen. Wir wollen für Alt und Jung, für Arm und Reich, einfach für alle Gesellschaftsschichten da sein. Die Erfahrung in der Gastronomie wird uns sicherlich weiterhelfen. Wir sind ja in der Altstadt und wissen, wie die Leute ticken.
Worauf kann man sich bei Euch in der Session freuen?
Erdmann: Man kann sich schon auf einige Dinge freuen, die wir anders machen werden. Wir werden jetzt aber noch nichts verraten, denn wir arbeiten noch daran. Auch zur Kürung dürfen wir noch nichts sagen.
Kappmeier: Wir wollen dem Ganzen noch ein bisschen mehr Pfiff geben, um noch mehr Menschen für den Karneval zu begeistern.
Wie ist der Karneval aufgestellt? Zu modern oder zu traditionell? Was fehlt dem Karneval?
Kappmeier. Er wird ganz verschieden gesehen, der Straßenkarneval und der Vereinskarneval. Beide feiern meist getrennt. Daher ist es unser Ziel, beide Lager miteinander zu verbinden.
Erdmann: Der Kern des Karnevals ist richtig aufgestellt. Es fehlt ein bisschen an der Frische und an einer Strategie, den Karneval noch populärer zu machen. Für jedes kleine Fest wird die Stadt plakatiert. Warum entwickelt man für den Karneval nicht eine eigene Marketingstrategie. Besonders der Auftakt am 11.11 wird ziemlich vernachlässigt.
Erdmann: Wir entwickeln gerade ein Konzept, mit dem wir versuchen werden, das Alter zwischen 18 und Mitte 20 zu fördern.
Kappmeier: Wir müssen vor allem die Tanztrainer ausbilden, damit sie lernen, die Kinder vernünftig zu trainieren. Gerade in den kleinen Vereinen. Die großen Garden haben schon ein sehr hohes Niveau.
Erdmann: Die meisten kommen ja gar nicht direkt aus Köln. Wir brauchen uns mit unserem Karneval nicht verstecken. Wir haben auch eine hohe Qualität, eine tolle Stadt und dank Jacques Tilly den besten Rosenmontagszug, den es gibt. Wir haben nur nicht die Masse - aber die Klasse.
Kappmeier:Wir haben einige gute Bands, die in den Startlöchern stehen. Die brauchen aber noch etwas Zeit, um groß rauszukommen.