Die Einkaufsmeile in Düsseldorf wird neu gestaltet Neue Ideen für die Schadowstraße
Fünf Vorschläge haben Donnerstag die Planungsteams der Öffentlichkeit präsentiert. Freitag fällt die Entscheidung.
Düsseldorf. Wie soll die Schadowstraße als umsatzstärkste Einkaufsstraße Düsseldorfs künftig aussehen? Nach Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie und dem Rückbau der Straßenbahngleise geht es nun darum, den östliche Abschnitt der Straße neu zu gestalten. Diskutiert wird darüber seit Jahren, und bis es wirklich zum Umbau der Straße kommt, werden nochmals Jahre vergehen, weil zunächst das Ingenhoven-Tal (Kö-Bogen II) bis mindestens 2019 realisiert werden soll. Doch Freitagmittag wird ein großer Schritt getan sein, denn dann wird die Empfehlungskommission einen der fünf Entwürfe zur Neugestaltung der Schadowstraße zum Sieger küren und ihn dem Planungsausschuss der Stadt zur Absegnung anempfehlen.
Am Abend wurden im Forum der Stadtsparkasse vor gut 150 Besuchern, darunter viele Händler von der Einkaufsmeile, die Konzepte von fünf interdisziplinären Planerteams vorgestellt. Der nach Köln abwandernde Verkehrsdezernent Stephan Keller sprach einleitend von einem „Meilenstein der Stadtentwicklung“ und lobte die Arbeiten der Teams zur Neuordnung der Schadowstraße insgesamt als „attraktiv und wirtschaftlich“.
Tatsächlich hatten Politik und Verwaltung den Teams eine ansehnliche Latte an verpflichtenden Zielen mit auf den Weg gegeben. Die Straße soll ein attraktiver Einzelhandelsstandort bleiben, nach Ladenschluss aber belebter werden, ein Ort des Flanierens und Verweilens, mit einem urbanen Platz vor Karstadt.
In puncto Verkehr wird die „sichere Abwicklung des Rad- und Fußgängerverkehrs“ gefordert, konkret: Eine niveaugleiche Radtrasse in der Mitte, die optisch klar von den Fußgängerbereichen an den Rändern abgesetzt wird. Und dann ist auch noch ein bisschen Kunst sowie eine lichttechnische Inszenierung sowie die „Integration des Elementes Wasser“ gewünscht. Bei den Materialien (Boden, Sitzbänke etc.) wird zu einer Übernahme der Elemente vom Kö-Bogen I geraten, was denn auch die meisten Teams befolgten.
Die dezidierten Zielvorgaben resultierten sicher auch aus der Enttäuschung über die Ergebnisse der beiden vorangegangenen Beteiligungsverfahren zur Neugestaltung der Schadowstraße 2012 und 2015. Im April 2016 schrieb der Stadtrat infolgedessen nachträglich den Architektenwettbewerb aus, weil deutlich geworden war, dass bei einem bloßen Workshop nicht die angemessene städtebauliche Qualität für eine so wichtige Straße zu erreichen ist.
Nach einem jahrelangen — vor allem baustellenbedingten — Sinkflug, nahm die Schadowstraße bei der jüngsten Passantenzählung im April einen deutlichen Aufschwung: 12 365 Passanten wurden da in einer Stunde gezählt, 2285 mehr als 2015, was die Schadowstraße wieder auf Rang fünf der deutschen Einkaufsstraßen hievte. 2001 allerdings schlenderten noch fast 18 000 Menschen über die Straße.