Wohnen in Düsseldorf Ein neues Wohnviertel für Oberbilk
Hinter dem Justizzentrum werden Anfang 2017 mehr als 370 Wohnungen gebaut.
Düsseldorf. Quartier „Schöffenhöfe“ nennt Investor Vivawest mit Sitz in Gelsenkirchen sein derzeit größtes Neubauprojekt. Das befindet sich in Oberbilk, für den Investor „ein aufstrebender Stadtteil“. Rund 370 Wohnungen sollen gleich hinter dem Justizzentrum an der Mindener Straße gebaut werden. „Die Schöffen standen Pate bei der Namensgebung“, erklärt Viwawest-Geschäftsführer Ralf Giesen denn auch gestern Mittag beim symbolischen Spatenstich. Und gut möglich, dass auch einige der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter hier einmal ihr neues Zuhause finden.
Elf Wohnhäuser samt Tiefgarage werden ab Anfang des kommenden Jahres auf dem ehemaligen Areal des Güterbahnhofs Lierenfeld gebaut. Bereits 2006 gab es nach dem Landeswettbewerb „Junge Quartiere für das Wohnen im Alter“ ein Konzept für die Bebauung der 33 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Mindener, Ronsdorfer Straße und den Gleisen.
Nun sind die Bodenuntersuchungen gelaufen, das große Gelände wird hergerichtet. Es folgt der Kanalbau und dann der Baubeginn. Nicht nur für die Wohnungen, sondern auch für eine Kindertagesstätte nah hinter dem Amts- und Landgerichtsgebäude. Sie wird viergruppig und somit frühestens Mitte 2018 rund 80 Kindern Platz bieten. Sie bekommt einen Außenbereich von 900 Quadratmetern. Die Awo soll die Kita betreiben.
Auf dem Gelände soll es einen zentralen Spielplatz und kleinere Spielplätze geben. Ein kleiner Park und ein Grünzug soll in den „Schöffenhöfen“ zum Spaziergang einladen.
Für Oberbürgermeister Thomas Geisel ist das Projekt „vorbildlich“. Es sei wichtig, das alte Güterbahngelände für günstigen Wohnraum zu gewinnen. Zumal Vivawest das Handlungskonzept Wohnen der Stadt erfüllen wird. Das bedeutet, dass 40 Prozent des Wohnraums öffentlich gefördert oder preisgedämpft errichtet werden. Geisel bescheinigte dem Investor Erfahrung im Bereich der Umnutzung von Flächen. 2015 hatte Vivawest bereits den Neubau von 56 Mietwohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Reitzensteinkaserne in Mörsenbroich fertiggestellt. Geisel stellte fest: „Wir brauchen pro Jahr 3000 neue Wohneinheiten, um Angebot und Nachfrage ins Lot zu bringen.“ Diese Zahl reiche im wachsenden Düsseldorf fast schon nicht mehr aus. Der Oberbürgermeister betonte, dass man nicht nur die Reichen in die Stadt holen wolle.