Promis in Serie: Das Goldene Buch ist voll

Alle Seiten zieren Unterschriften. Die zweite Frau im freien Weltraum hat sich ebenso verewigt wie der Kaiser von Japan.

Foto: dpa

Düsseldorf. Mehr als 20 Jahre konnten sich Düsseldorfs Gäste ins dritte Goldene Buch der Stadt eintragen. Diese Ära ist nun vorbei. Alle Seiten sind beschrieben. Das letzte Blatt ziert die Unterschrift von Maria Luiza Ribeiro Viotti, der Botschafterin Brasiliens, die sich anfang Dezember in die Kladde eintrug. Jetzt hat Benedikt Mauer, Leiter des Düsseldorfer Stadtarchivs, das Buch in seine Obhut genommen. Bei 18 Grad und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit darf es nun seine Rente genießen. Immerhin haben sich viele bekannte Persönlichkeiten ins Buch eingetragen.

Foto: Sergej Lepke

Den Anfang machten im September 1993 der japanische Kaiser Akihito und Ihre Majestät, die Kaiserin von Japan. Damals schaute dem Kaiser noch Oberbürgermeister Klaus Bungert über die Schulter. Zugegen war auch Ministerpräsident Johannes Rau, der sich aber vornehm im Hintergrund hielt. Verewigt hat sich in dem Buch auch die Kosmonautin Swetlana Sawizkaja, die die erste Frau im All war, die einen Weltraumspaziergang unternommen hatte.

Foto: dpa

Dass im Goldenen Buch eine Seite fehlt, wird kaum einem der Besucher aufgefallen sein: Seit rund 20 Jahren schreibt Irene Gerresheim mit ihrer schönsten Schrift Datum, Name und Funktion der Gäste, die sich im Goldenen Buch verewigen unter deren Unterschriften. „Einmal in all den Jahren habe ich mich verschrieben“, sagt sie. Daraufhin habe die Seite herausgetrennt und das Buch neu verklebt werden müssen. Gerresheim hofft, dass ihr das nicht wieder passiert, gibt aber offen zu, dass Sie ab und an doch zittrige Hände bekomme, wenn sie die Namen hoher Gäste ins Goldene Buch der Stadt einträgt. Aufwendig sei gewesen, die Seite zu betiteln, auf der sich die Fortuna-Mannschaft verewigt habe. „Da habe ich Blut und Wasser geschwitzt.“

Foto: Melanie Zanin

Im neuen Goldenen Buch hat sich als erster der Schriftseller Alexander Kluge verewigt. An den Kosten für die Gestaltung des neuen Goldenen Buches hat sich die Handwerksammer beteiligt — ein Wunsch des verstorbenen Kammerpräsidenten Wolfgang Schulhoff. Die 160 Seiten bestehen aus Büttenpapier, das vegetabile Leder in dem es eingefasst ist, stellen nur wenige Betriebe her. Wegen des Sprungrückens lässt sich das „walnut“ farbene Buch flach aufschlagen und ist deshalb leicht zu beschreiben — Was sicher auch Irene Gerresheim freut.