Prozess in Düsseldorf Mutmaßlicher türkischer Spion will gestehen
Düsseldorf · Mit einem Großaufgebot war ein mutmaßlicher türkischer Spion in einem Hotel in Düsseldorf festgenommen worden. Nun ist der Prozess gegen ihn gestartet.
Ein mutmaßlicher türkischer Spion will am Düsseldorfer Oberlandesgericht ein Geständnis ablegen. Das hat sein Verteidiger am Dienstag beim Prozessauftakt erklärt. Zuvor hatte ihm das Gericht im Gegenzug eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.
Der 41-Jährige sitzt bereits seit neun Monaten in Untersuchungshaft. Die Verhandlung wurde am Dienstag nach Verlesung der Anklage unterbrochen, um die Strafabsprache auszuhandeln. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, Anhänger der sogenannten Gülen-Bewegung und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK für türkische Geheimdienste ausgespäht zu haben. Zudem werden ihm Verstöße gegen das Waffengesetz zur Last gelegt.
Der Mann war im September 2021 in einem Düsseldorfer Hotel festgenommen worden, nachdem ein Hotelmitarbeiter in seinem Zimmer eine Waffe entdeckt hatte. Die Polizei hat ein Großaufgebot in Bewegung gesetzt, weil eine „akute Gefahrenlage“ zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Waffe hat sich später als Schreckschusswaffe entpuppt. Es wurde aber auch scharfe Munition bei ihm gefunden.
Die Anklagevorwürfe lauten: Verdacht der geheimdienstlichen Agententätigkeit und Verstoß gegen das Waffengesetz. Als Höchststrafe drohen dafür fünf Jahre Haft. Zuvor hatte der Mann die Vorwürfe bestritten: Er habe sich mit der Waffe nur wichtig machen wollen. In seinem Hotelzimmer waren aber auch Unterlagen entdeckt worden, die aus Sicht der Bundesanwaltschaft für seine Agententätigkeit sprechen.