Prozess: Wirt schließt Räuber in der Kneipe ein

20-Jähriger hatte Wirt André Strzoda mit einem Hammer bedroht. Die Polizei musste den Täter nur noch einsammeln.

Foto: Nicole Gehring

Düsseldorf. Bequemer geht es für die Polizei kaum. Die musste im Februar diesen Jahres einen 20-Jährigen nur noch einsammeln, der den Wirt der Gaststätte „Ludwigs Brot und Bier“ an der Mertensgasse ausrauben wollte. André Strzoda hatte den Täter geistesgegenwärtig in der Kneipe eingesperrt. Seit gestern muss sich der Täter vor dem Amtsgericht verantworten.

Der 20-Jährige legte ein Geständnis ab. Er hatte sich schon mehr als zwei Stunden in der Gaststätte aufgehalten und einige Gläser Bier getrunken. Als André Strzoda gegen 5.45 Uhr kurz auf die Toilette ging, nahm er die Kellner-Geldbörse aus der Schublade und steckte über 291 Euro ein. Dabei wurde er vom Wirt erwischt.

Anschließend bedrohte der Angeklagte den 42-Jährigen mit einem Hammer. Der Gastronom flüchtete und schloss die Tür zu „Ludwigs Bier und Brot“ von außen ab. Der 20-Jährige versuchte noch, die Scheibe mit dem Hammer zu zerschlagen — das Sicherheitsglas bekam er nicht kaputt. So musste der junge Mann warten, bis die Polizei kam.

Er hatte damals angeblich große private Probleme. Der Vater hatte den 20-Jährigen vor die Tür gesetzt, weil er sich nicht um eine Ausbildung bemüht habe. Außerdem habe sich ein Schuldenberg von rund 6000 Euro angesammelt: „Ich war ein bisschen verzweifelt.“

Da André Strzoda gestern verhindert war, soll er erst am nächsten Prozess als wichtigster Zeuge geladen werden. Am 29. August wird der Prozess fortgesetzt.