Puppenbühne der Polizei Düsseldorf Die Polizei macht Theater

Düsseldorf · Die Puppenbühne der Polizei brachte mit ihrem neuen Stück Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr näher.

Die Puppenspielbühne der Polizei, hier Hauptkommissarin Sonja Martin, präsentierte ihre Schauspielkunst in der neuen Jugendverkehrsschule.

Foto: Anne Orthen (orth)

. Das Lied der Ampel-Indianer konnten alle mitsingen. „Wenn ich über die Straße geh‘, heja-heja-nana, bleib ich erst am Bordstein steh‘n, heja-heja-nana“, erklang es aus 100 Kinderkehlen, als Hauptkommissarin Sonja Martin mit der Gitarre die ersten Töne anspielte. Die Puppenbühne der Polizei führte vor Kindern aus fünf Kitas aus dem gesamten Stadtgebiet das neue Stück auf – und das im 150 Quadratmeter großen Saal der neu-erbauten Jugendverkehrsschule am Rather Broich. „Wir haben vorher im kleinen Kreis geprobt“, gestand Polizistin und Puppenspielerin Norma Fleiß, „aber vor so vielen Kindern ist das Stück noch nicht aufgeführt worden“.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Löwe Ludwig hat Durst. Sein Freund Warzenschwein Helmut will ihm Wasser bringen, doch er weiß nicht, wo er welches findet. Also macht er sich in der Wüste auf die Suche und muss die Karawanenstraße kreuzen. Das macht er zunächst falsch, aber mithilfe der Kinder, die ganz genau wissen, wie man eine Straße überquert, schafft es Helmut und findet Wasser.

Die Puppenbühne, die die Polizei mit der Stadt und der Verkehrswacht betreibt, ist die zweite Stufe im dreistufigen Konzept bis zum Fußgänger-Führerschein.

„Wir gehen sozusagen als Basis-Verkehrserziehung in die Kitas und erklären, wie man richtig die Straße überquert“, berichtete Fleiß. „Im zweiten Schritt verfestigen wir in der Puppenbühne das Erlernte mit viel Spaß. Zum Fußgängerführerschein sind wir wieder in den Kitas.“ Während der Corona-Hochphase konnte die Puppenbühne nicht vor großem Publikum spielen. „Es war ja sogar in den Kitas untersagt, einzelne Gruppen zu mischen. Da war es unmöglich, mehrere Kitas zusammenkommen zu lassen“, sagte Fleiß. Die „Zwangspause“ wurde genutzt, um ein neues Stück zu schreiben, ein neues Bühnenbild zu entwerfen und zu gestalten sowie die neuen Puppen zu bauen. Das kam alles gut an, denn die Kids waren aufmerksam und gleichzeitig belustigt bei der Sache. „Es ist immer schön, dass die Erzieher und Erzieherinnen in den Kitas darüber diskutieren, wer mit zur Puppenbühne darf. Das zeigt uns, dass auch die Erwachsenen Spaß an unseren Stücken haben“, verriet Fleiß. „Wir stehen im Anschluss an die Aufführung mit den Erziehern und Erzieherinnen in Kontakt und erfragen, ob wir im Text des Stückes einen oder mehrere pädagogische Böcke geschossen haben.“ Bisher sind keine Beschwerden bekanntgeworden.

Rund 6300 Kinder aus 382 Vorschuleinrichtungen haben in einer der 51 Vorstellungen die Gelegenheit, die „Ampel-Indianer im Wüstensand“ zu verfolgen und so spielerisch das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen. Im Anschluss werden die Kinder von Norma Fleiß, Sonja Martin und Janett Louis in den „Club der Ampel-Indianer“ aufgenommen. Das macht die Kids stolz: Das Armband der Ampel-Indianer wurde sofort mit einem glücklichen Lächeln den Eltern präsentiert.

Die Puppenbühne zur Verkehrserziehung besteht seit Jahrzehnten. „In den 1970er-Jahren hat Anatol mit der Puppenbühne zur Verkehrserziehung angefangen“, erzählt Fleiß. „Als wir gehört haben, dass wir in der neuen Verkehrsschule einen eigenen Saal bekommen, haben wir uns unbändig gefreut.“ Das war dem Verkehrserziehungstrio auch anzumerken: Sie waren am Ende genauso glücklich wie die Kinder.