Radballer verpassen den NRW-Titel in der eigenen Halle knapp
Mehrmals hat das Duo des RMSV „Frisch auf“ Düsseldorf eine Hand am Pokal, am Ende jubelt aber Münster.
Gerne hätten sich die Radballer des RMSV „Frisch auf“ Düsseldorf mit Simon Kolender und Sven Kühn, der für Axel Kirner eingesprungen war, in der heimischen Halle an der Schmiedestraße in Oberbilk die Siegertrophäe beim NRW-Pokal überreichen lassen. Es wäre der dritte Erfolg nach 2009 und 2016 gewesen. Doch es wurde nichts draus. Am Ende scheiterten die Düsseldorfer knapp und wurden Vizemeister.
In den Vorrundenspielen war noch alles nach Plan gelaufen — drei Spiele, drei Siege: 5:0 gegen RSV Münster II, 6:3 gegen RSC Schiefbahn III und 10:1 gegen RSC Schiefbahn II. Doch dann kam die Endrunde, und die hatte es in sich.
Düsseldorf aus Gruppe A und der RSV Münster I aus Gruppe B konnten aus der Vorrunde jeweils drei Gewinnpunkte mitnehmen. Simon Kolender und Sven Kühn trafen hier auf RSV Leeden und gewannen klar mit 5:1, während die ehemalige Bundesligamannschaft von RSV Münster überraschend gegen den RSC Schiefbahn III 2:6 verlor. Die Schiefbahner trennten sich dann von RSV Leeden mit 5:5 und holten sich damit den dritten Gesamtrang. Was bedeutete: Für die beiden Düsseldorfer hätte im Spiel gegen Münster ein Unentschieden zum Titel gereicht. Alles sah nach einer sicheren 3:0-Führung auch danach aus. Aber dann kam die Erfahrung der ehemaligen Bundesliga-Spieler zum Tragen. Erbarmungslos schlug Münster zu und drehte das Spiel, Kolender und Kühn hatten nichts mehr zuzusetzen und verloren mit 4:6.
In der Tabelle hatten Düsseldorf und Münster nun jeweils sechs Punkte, also brauchte es ein Entscheidungsspiel über eine Halbzeit von sieben Minuten. Zumindest in der Theorie. Am Ende stand es 1:1, so ging es noch mal in die Verlängerung, mithilfe eines Viermeterschießens sollte der Sieger ermittelt werden.
Davor wurden Erinnerungen bei den Düsseldorfern wach, denn bei den Deutschen Meisterschaften im Rasenradball vor einem Jahr mussten sie im Siebenmeterschießen den Hamburgern den Sieg überlassen. Und in der Tat klappte es vom Punkt aus wieder nicht. Gleich den ersten Viermeter hielt der hervorragende Münsteraner Torhüter, und auch der nächste war seine Beute. Am Ende hieß es 3:1 für Münster. Kolender und Kühn gratulierten artig — im Wissen, selbst ein hervorragendes Turnier gespielt zu haben.