Kommen und Gehen In Flingern eröffnet mit dem „5P“ ein Graffiti-Restaurant

Flingern · Die Kiefernstraße ist bekannt für Graffiti-Fassaden. Nun gibt es ein Restaurant, das von Street-Art-Künstlern gestaltet wurde.

Timo Schmitz und Koch Jurek Morgenstern an der Kiefernstraße.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Mehrere Jahre stand das Restaurant leer und es war eher ein Zufall, das Timo Schmitz das ehemalige „Papadellapasta“ an der Kiefernstraße mal von innen sah. Von den großen Räumen war der 33-Jährige begeistert und er beschloss, dem Lokal wieder ein Leben zu geben. Das war im Juni vergangenen Jahres, in einer Zeit also, als die Gastro-Branche zwischen zwei Corona-Lockdowns mächtig ins Wanken geraten war. Für Timo Schmitz aber kein Hindernis und nun ist es so weit. Nach mehreren Monaten Vorbereitungszeit hat Schmitz das Restaurant „5P“ eröffnet.

Die Idee hatte er bei einer Tour durch New York. „5Pointz“ ist dort eine bekannte Gebäudefassade, die von Graffiti-Künstlern gestaltet wurde. „Und hier an der Kiefernstraße treffen sich doch auch viele Street-Art-Künstler, das wollte ich im Restaurant abbilden.“ Und zwar an den Wänden, die Schmitz von den Street-Art-Künstlern Marc Hennig (Majo Brothers Düsseldorf) und Fabian Buckermann (Berlin) gestalten ließ. „Wir haben den gesamten Look des Ladens umgekrempelt“, sagt Hennig. Mit Sprühdosen, Pinseln und Tapetenanrisse bekamen die Wände ein Design mit wilden Strukturen und Schriftzügen. Die Raumdecke bildet einen Ruhepol in antrazith. Es gibt auch einen Klavierflügel – einem Brunch mit Live-Musik steht also nichts im Wege.

Auch den Weg zu den sanitären Anlagen hat Timo Schmitz mit Street Art gestalten lassen.

Foto: Holger Lodahl

Sehenswert ist zudem der Weg nach unten zu den Waschräumen. Die weißen Fliesen haben mit einem fetten Filzstift ein Muster bekommen, das an die Figuren von Keith Haring erinnert. Und Marc Hennig nahm sich auch die Sitzbände auf der Terasse vor. Das Holz passt zu den Mustern der Innenwände. 200 Plätze gibt es auf der Terrasse, gut 160 Plätze im Innern des Lokals.

Speisekarte orientiert sich
an der US-Street-Food-Kultur

Für die Küche ging Timo Schmitz auf die Suche nach einem guten Koch. Schmitz hat in den vergangenen Jahren in Düsseldorf viele Kontakte in die Gastroszene knüften können. Er hat in einem großen Hotel seine Ausbildung gemacht, eröffnete dann ein Pop-up-Restaurant, führte ein Apartmenthaus und ein Hotel. Küchenchef im 5P ist nun der erfahrene Koch Jurek Morgenstern, der zusammen mit Timo Schmitz eine Speisekarten präsentiert, „die sich an der US-Street-Food-Kultur orientiert und die Düsseldorfer Generation 30plus anspricht“, sagt Schmitz. Es gibt Salat-Bowls mit zum Beispiel Pulled Pork und als Veggie-Variante; eine Auswahl an Pizzen sowie Salate und Desserts. Ungewöhnlich für die Düsseldorfer Genießer dürften der Burrito mit Nachos, Süßkartoffelcreme, Chili-Cheese und Wildreis sein sowie die Pastrami, ein scharf gewürztes Rinderfleisch, das als Sandwich in den USA populär ist.

„Ich hoffe, das 5P wird zum Treffpunkt für die Graffiti-Szene ebenso wie für Anwohner und Geschäftsleute“, sagt Timo Schmitz, der jetzt nach dem Corona-Lockdown optimistisch in die Zukunft blickt. „Die Gastronomie befriedtigt das großen menschliches Bedürfnis nach Gemeinschaft“, sagt er.

Info 5P, Kiefernstraße 2,
Tel.0211/73021400, geöffnet mittwochs bis sonntags ab 12 Uhr