Rheinbahn reduziert Stickoxid bis 2020 um 86 Prozent
Ältere Busse werden nachgerüstet, neue E-Busse gekauft. Bundesverkehrsminister Scheuer lobt und fördert das Projekt.
Düsseldorf. Großer Bahnhof für die Rheinbahn am Freitagmorgen auf dem Burgplatz: Neben NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser ist auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer — beide mit entsprechender Entourage aus ihren Ministerien — an den Rhein gekommen, um die Umrüstung der Busflotte zu würdigen. Und ihren Beitrag dazu. Bis Ende 2020 ersetzt die Rheinbahn 89 ältere (Euro-5-) Busse durch neue Fahrzeuge, 155 weitere Busse werden erhalten Nachrüstanlagen: „Damit fahren dann alle Rheinbahn-Busse unterhalb der Euro-6-Norm“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel, zugleich der Vorsitzende des Rheinbahn-Aufsichtsrates, der den Aktionsplan für bessere Luft jetzt abgesegnet hat.
Zusammen mit der schon vorher beschlossenen Anschaffung von über 30 Elektrobussen soll der Stickoxid-Ausstoß der Rheinbahn um 86 Prozent (von 100 Tonnen 2017 auf 14 Tonnen Ende 2020) sinken, das symbolisieren die 86 Mülltonnen, die die Rheinbahn am Burgplatz aufgestellt hat. „Da macht die Nachrüstung wirklich Sinn, denn die Busse fahren ja zusammen täglich tausende Kilometer“, lobte Scheuer. Zugleich kündigte er an, die Umrüstung weiterer großer Bus- und Lkw-Flotten zu fördern, auch die von Schiffsmotoren, deren Diesel in Düsseldorf besonders die Luft verschmutzen. „Stellen Sie ruhig weiter Förderanträge“, ermutigte Scheuer OB Geisel. Indirekt stellte der CSU-Minister aber auch klar, dass er nach wie vor von einer zwingenden Pkw-Hardware-Umrüstung nichts hält. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexperte Andreas Rimkus hält dagegen: „Neben dem ÖPNV sehen wir weiter die Autohersteller in der Pflicht, auf ihre Kosten Diesel-Fahrzeuge auf Euro-6 umzurüsten.“
Die Abgasnachbehandlungssysteme mit ihrer Stickoxid-Reduzierung stammen von der Firma HJS aus dem Sauerland. Die Bus-Umrüstung kostet 20 Millionen Euro, drei Millionen davon übernimmt der Bund. Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar bezifferte die Gesamtinvestitionen des Verkehrsunternehmens auf 42,6 Millionen Euro. Und mit Blick auf die Betrügereien bei den Abgaswerten stellte er klar: „Die 86-Tonnen-Reduktion basiert nicht auf Prüfstandsergebnissen, sondern sind unter realen Bedingungen auf den Straßen ermittelt und vom TÜV Nord überprüft worden.“