Savoy-Theater Große Melodien „von oben“
Die Rock-Show zu Ehren verstorbener Musiker unserer Zeit brachte Nostalgie ins Savoy-Theater.
Jeder Song, den die „Grave Chapel Radio Show“ am Dienstagabend dem Düsseldorfer Publikum präsentierte, erfüllt ein ganz bestimmtes Kriterium: Die Interpreten der meist weltberühmten Songs sind bereits verstorben. Dass ihr Werk sie überlebt hat, beweist die neunköpfige Band mit Dieter Thomas Kuhn und Rudie Blazer an ihrer Spitze.
Einige der Interpreten, die an diesem Abend gewürdigt werden, mögen bereits seit Jahrzehnten in Frieden ruhen, doch ihre Melodien und Texte sind heute ikonischer denn je. Deshalb hat sich die „Grave Chapel Radio Show“ zum Ziel gesetzt, mit Würde und Hochachtung den großen Poplegenden zu gedenken, die durch ihr musikalisches Werk unsterblich geworden sind. Die Liste dieser Legenden reicht von Elvis über George Harrison, Lou Reed, Amy Winehouse, Rio Reiser, Whitney Houston, Leonard Cohen, Prince und David Bowie.
Dieter Thomas Kuhn und Rudie Blazer bedienen dabei stimmlich ein breites Spektrum und erweisen sich ihrer Vorbilder würdig. Gleich der Auftakt des Konzerts sorgt mit Johnny Cash für Nostalgie und dürfte Erinnerungen in den Köpfen der Zuschauer geweckt haben. Jedenfalls konnte man im Publikum bei dem ein oder anderen Song immer mal wieder ein melancholisches Seufzen wahrnehmen. Gespielt wurde vor einer Barock-Kapelle als Bühnenhintergrund mit Portrait-Projektionen der gewürdigten Musiker.
Unterhalten wurden die Zuschauer jedoch nicht nur musikalisch. Bereits am Eingang begrüßten Mitglieder der Band jeden Zuschauer persönlich. Auf der Bühne gab es dann zu jedem Lied eine kleine Anekdote, die sogar dann amüsant war, wenn sie vom Tod des Interpreten handelte. Neben Kuhn und Blazer besticht das Ensemble durch weitere sieben Musiker, die ihr Handwerk merklich beherrschen. Auch der Gesang von Anya Mahnken und Marion Welch sorgte für Highlights, etwa mit „How deep is your love“ von den Bee Gees, deren hohe Töne Welch perfekt zu treffen vermag. Ohnehin bewegt sich das, was die Band aus Tübingen darzubieten hat, musikalisch auf höchstem Niveau, findet auch das zwar etwas kleine, aber dafür restlos begeisterte Publikum. „Man merkt sofort, dass jeder einzelne auf der Bühne hervorragend musizieren kann. Die Show ist nicht nur humorvoll und unterhaltsam, sie ist auch mit viel Feingefühl umgesetzt. Wir sind mehr als positiv überrascht“, sagt Zuschauerin Heike Winzen.
Einigen dürfte Sänger Dieter Thomas Kuhn vor allem aus seiner Zeit als Schlagerstar bekannt sein. So geht es auch Zuschauer Jörg Lonsdorf, der bei einem Konzert des Sängers auf die Grave Chapel aufmerksam wurde: „Ich bin begeistert, wie vielfältig dieser Mann ist. Die ganze Band spielt sehr harmonisch und man merkt einfach, dass sie Freude an der Musik haben.“
Für das begeisterte Publikum war es ein mehr als gelungener Abend voller schöner Erinnerungen. Die freien Plätze an diesem Abend erlauben unter den Zuschauern nur eine Erkenntnis: Die haben was verpasst.