Schadowplatz: „Das ist eine Betonbrache“

Die Düsseldorfer diskutierten vor Ort über die neue Gestaltung.

Düsseldorf. Mit der Fertigstellung des Kö-Bogens wird der Schadowplatz zu einem noch größeren Anziehungspunkt in der Innenstadt. Um so wichtiger ist den Düsseldorfern seine Gestaltung, wie am Donnerstag bei WZ-Mobil deutlich wurde. Während die meisten Diskutanten das neue Pflaster lobten und die Kulisse der Libeskindbauten, vermissten sie vor allem Sitzgelegenheiten.

Angelika und Matthias Jordan sind extra in die Innenstadt gekommen, um sich ein Bild vom neuen Schadowplatz zu machen — und sie sind enttäuscht. „Düsseldorf kann keine Plätze“, sagt die 65-Jährige und verweist auf Burgplatz und Gustaf-Gründgens-Platz.

Zumindest unter der stehengebliebenen Kastanie wünschen sie sich eine Bank. „Das ist vor allem für ältere Leute wichtig“, sagt sie. Das Pflaster allerdings findet sie gelungen.

Dem stimmt auch Sigesmund Kuhn zu. „Der eine Baum steht ziemlich alleine da, da sollte man noch etwas Grün ergänzen“, findet er. Und fügt an: „Außerdem könnte eine Stadt wie Düsseldorf mit Kunst einen solchen Platz viel attraktiver gestalten.“

Ähnlich sieht das auch Silke Schuster. Sie freut sich zwar, dass der Platz fertig ist, ist vom Ergebnis aber nicht sonderlich begeistert. „Es braucht hier noch dringend mehr Pflanzen und Bänke, um etwas Atmosphäre aufkommen zu lassen. Momentan wirkt er klinisch steril wie ein Operationstisch.“ Ehepaar Niehaves hingegen will mit einem Urteil erst einmal abwarten „bis wirklich alles fertig ist“.

Auch die Anlieger begegnen dem neuen Schadowplatz mit gemischten Gefühlen. Katie Zieris, seit fast 50 Jahren im Blumenladen Sporrer: „Der Kö-Bogen wird auch gut für mein Geschäft sein, aber ein wenig mehr Grün wäre schon schön.“ Das sieht auch Peter Gores so. „Das ist eine Betonbrache.“

Er vertritt zwei Eigentümer im Haus Nummer 9 und ärgert sich zudem darüber, dass das Schadowdenkmal nun vor den Libeskindbauten steht und nicht vor dem Haus der Universität. „Das vorher vorgestellte Gestaltungskonzept sah etwas anderes vor.“

Jörg Müller-Behrendt von der Schadow-Apotheke wundert sich vor allem, dass er auf dem Schadowplatz noch auf Bänken für den Kö-Bogen Probe gesessen hat und jetzt unklar ist, ob die überhaupt hier aufgestellt werden.

Auch Maßschneider Heinz-Josef Radermacher erinnert sich: „Die Menschen haben hier immer gerne gesessen.“ Müller-Behrendt: „Aber so wird das kein Platz zum Verweilen.“ Als positiv empfindet er es jedoch, dass die Buden des Weihnachtsmarktes nun auch zu den Ladenlokalen hin ausgerichtet sein sollen.