Sechseinhalb Jahre Haft für Terrorverdächtigen gefordert

Düsseldorf (dpa) - Die Bundesanwaltschaft hat für ein mutmaßliches Mitglied der salafistischen Terrorgruppe Islamische Bewegung Usbekistans (IBU) sechseinhalb Jahre Haft gefordert. Das sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Oberlandesgerichts am Donnerstag auf Anfrage.

Der 26 Jahre alte Angeklagte soll im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet an der Seite der Taliban gegen westliche Truppen gekämpft haben. Gegen den in Deutschland aufgewachsenen Mann wird seit mehr als einem Jahr in Düsseldorf vor dem Oberlandesgericht verhandelt.

Das Urteil wird möglicherweise in der kommenden Woche verkündet. Im vergangenen August wurde ein älterer Bruder des 26-Jährigen als zweiter Angeklagter in dem Verfahren zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt: ein Schwiegersohn des „Kalifen von Köln“, dem Islamistenführer Metin Kaplan. Die Brüder waren im Februar 2011 in Essen und Köln festgenommen worden. Die IBU hatte vergangenes Jahr per Video-Botschaft zur Tötung von Mitgliedern der rechtsextremen Partei Pro NRW aufgerufen. Am Mittwoch waren in Nordrhein-Westfalen vier Salafisten festgenommen worden, die Anschläge auf Mitglieder von Pro NRW geplant haben sollen.