Gericht Siebenjähriger stirbt - Düsseldorfer Ärzte wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Düsseldorf · Ein Junge starb in einer Düsseldorfer Klinik an einem Darmverschluss. Er hätte vermutlich mit einer Notoperation gerettet werden können. Schon ein Jahr zuvor hatte es einen dramatischen Todesfall gegeben hatte.
Der Tod eines Siebenjährigen im Dezember 2017 hatte eine Debatte über die Düsseldorfer Notfallversorgung ausgelöst. Unter ungeklärten Umständen war der Junge ums Leben gekommen, nachdem er am zweiten Weihnachtstag zunächst in der Notfallambulanz an der Florastraße und dann im Evangelischen Krankenhaus behandelt worden war. Doch schon ein Jahr zuvor hatte es einen dramatischen Todesfall gegeben hatte. Nach einem Darmverschluss starb ein ebenfalls sieben Jahre alter Junge. Am 12. Februar müssen sich dafür ein 64-jähriger Oberarzt und eine 31-jährige Assistenzärztin vor dem Amtsgericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Am 15. Oktober 2016 erschien der sieben Jahre alte Junge gegen 11.30 Uhr zusammen mit seinem Vater im Evangelischen Krankenhaus. Der Junge hatte schon drei Tage lang Beschwerden und konnte sein Essen nicht bei sich behalten. Er wurde auf der Kinderstation aufgenommen. Nach einer Ultraschall-Untersuchung des Bauches wurde diagnostiziert, dass es sich offenbar um einen Darmverschluss handelt.Weil der Kinderchirurg an dem Wochenende Urlaub hatte, wurde der Junge zunächst nur mit Infusionen behandelt. Nachdem des dem Siebenjährigen immer schlechter ging, sollte er um 13.40 Uhr mit einem Krankentransport in die Kaiserswerther Diakonie gebracht und dort operiert werden. Doch die Sanitäter weigerten sich, das Kind mitzunehmen, weil es nicht transportfähig war.
Danach wurde der Siebenjährige auf die Erwachsenenstation verlegt. Obwohl eine dienstbereite Chirurgin sich die Operation zutraute, bekam sie dafür angeblich keine Erlaubnis. Der Junge starb wenig später, obwohl er mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte gerettet werden können.