Sport in Düsseldorf „Mädchen können ganz krass sein“

Eller · Im Skatepark Eller fand am Samstag ein Wettbewerb statt, der sich ausschließlich an Amateure richtete. Dabei zeigten jeweils zwei Fahrer bei einer Art Kür ihr Können. Die Besten qualifizierten sich für das Finale in Innsbruck.

 Auch Emma (15) und Julian (15) aus Düsseldorf zeigten im Contest für Amateur-Skater in Eller ihre Tricks.

Auch Emma (15) und Julian (15) aus Düsseldorf zeigten im Contest für Amateur-Skater in Eller ihre Tricks.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Klack, klack klack – von allen Seiten hört man das Rattern der Skateboards, untermalt von den Bässen der Musik. Noch machen sich die Teilnehmer der „Best Foot Forward Tour“, einem internationalen Skate-Contest im Skatepark Eller, warm und schleifen ein wenig an ihrer Performance, bevor sie um einen Platz im Finale in Innsbruck kämpfen. Jeweils zwei Fahrer skaten zur gleichen Zeit. Sie fahren nicht gegeneinander, sondern sollen in zwei Minuten ihr Können beweisen.

Von sechs bis 45 Jahren reicht die Altersspanne der Teilnehmer. Den Organisatoren von Blue Tomato ist es wichtig, dass hier jeder mitmachen kann. „Wir möchten Amateuren eine Plattform bieten, wo sie ihre Tricks zeigen und sich mit anderen Skatern aus Europa vernetzen können“, erklärt Tim Borst von Blue Tomato. Der Wettbewerb findet in Kooperation mit dem Skatepark Eller statt, wo man froh ist, endlich wieder eine große Veranstaltung ausrichten zu dürfen. „Contests sind ein wichtiger Bestandteil dieser Szene und haben den Menschen unglaublich gefehlt“, sagt Mike Jahner. Besonders freut sich der Gruppenleiter des Skateparks darüber, dass es sich um einen Amateur-Wettkampf handelt. „Bei der Deutschen Meisterschaft durften nur ausgewählte Fahrer mitmachen. Jetzt können auch die Nutzer unseres Parks zeigen, was sie gelernt haben. Das erfordert viel Mut und macht uns stolz.“ Eine Teilnehmerin, die in Eller trainiert, ist die fünfzehnjährige Emma. Das Talent hat sie wohl von ihrem Vater geerbt, der auch schon geskatet ist. Seit zwei Jahren übt sie fast täglich im Skatepark und ist eines der wenigen Mädchen dort. „Es gibt nicht so viele Mädchen, die skaten. Viele glauben, dass das ein Jungen-Sport ist oder haben Angst, dass sie ausgelacht werden. Manche fahren auch lieber draußen als im Park“, sagt sie. Dabei fände sie es schön, wenn mehr Mädchen führen. „Solange sie das nicht nur tun, weil es cool oder trendy ist“, sagt die 15-Jährige. „Mädchen können ganz schön krass sein. Emma zum Beispiel fährt supergut. Es macht Spaß, mit ihr zu skaten“, finden auch die Jungs im Park.

Einer, der gerne mit Emma skatet, ist Julian, der heute nur als Zuschauer dabei ist, weil er wegen seines Urlaubs nicht üben konnte. „Beim Zuschauen bekommt man aber Inspirationen für neue Tricks. Das ist auch hier im Park so. Da geben wir uns Tipps und helfen uns gegenseitig. Wir sind eine geile Community und wie eine Familie“, so der 15-Jährige. Was er am Skaten so liebt: „Schon beim ersten Mal hatte ich das Gefühl, über dem Boden zu schweben. Das geht mir jetzt immer noch so und fühlt sich toll an.“ Calvin Frisch aus Köln wird eifrig von seinen Freunden unterstützt und aufgemuntert. Trotzdem wirkt er ein wenig besorgt. „Ich habe mich gar nicht richtig vorbereitet und wenn ich jetzt die anderen sehe, bin ich sicher, dass ich ganz unten lande“, fürchtet er. „Eigentlich mache ich ja nur aus Spaß mit und um coole Leute zu treffen, aber ich möchte schon etwas reißen“, gibt er zu.