Verkehrsplanung in Düsseldorf Sondersitzung trotz Sommerpause wegen Radschnellwegs

Stadtbezirk 3 · Auch wenn die Bezirksvertretung 3 nicht die Entscheidung trifft, möchte sie doch laut ihre Kritik äußern an dem geplanten Radweg auf dem Deich.

Daniel Leuchten, Theo Hilger und Petra Tappertzhofen messen die Breite des Deichs: An manchen Stellen ist der keine vier Meter breit.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Eigentlich steckt die Politik noch mitten in der Sommerpause. Weil aber ein Thema besonders drängt, treffen sich die Mitglieder der Bezirksvertretung 3 am Dienstag, 17. August, zu einer Sondersitzung im Stadtteilzentrum Bilk an der Bachstraße. Ab 17 Uhr wird über den geplanten Radschnellweg diskutiert, der zwischen Langenfeld und Monheim verlaufen soll.

Kann das Thema nicht warten?

Ganz kurzfristig kamen die Pläne für den Radschnellweg auf die Tagesordnung der Sitzung Ende Juni. Zu kurzfristig, wie viele Politiker fanden, denn die Pläne sind nicht unumstritten. Zwar wird die Bezirksvertretung nur angehört, trotzdem wollen die Mitglieder es sich nicht nehmen lassen, ihre Kritik klar zu äußern. Weil der Haupt- und Finanzausschuss schon am 6. September tagt, um den Ratsbeschluss wenige Tage später vorzubereiten, gibt es nun eine Sondersitzung der Bezirksvertretung 3.

Was genau ist geplant?

Drei Varianten sind für den Radschnellweg erarbeitet worden. Das Amt für Verkehrsmanagement favorisiert die Route, die von der Josef-Kardinal-Frings-Brücke über den Hammer, Volmerswerther und Fleher Deich bis zur Himmelgeister Straße/ Ecke Universitätsstraße führt. Von dort soll es dann in Richtung Süden gehen. Alternativ wurde in einer Machbarkeitsstudie ein Trassenverlauf über den Südring und die Münchener Straße bis zur Universitätsstraße geplant. Der Nachteil an diesem Verlauf: Mit dem Ausbau der Radwege im Seitenraum müssten satzungsgeschützte Baumreihen auf beiden Seiten der Straße gefällt werden. Außerdem müsste der Radschnellweg besonders geschützt werden – vor allem an den Knotenpunkten der sechsspurigen Hauptverkehrsader. Eine dritte Variante hat die Verwaltung schon im Vorfeld ausgeschlossen: Diese Route würde von der Südbrücke über den Aderdamm, den Aderräuscherweg, den Krahkampweg bis zum Fleher Deich führen.

Wo genau liegt das Problem?

Der Förderverein Hamm, der Bürger- und Heimatverein Volmerswerth und der Gartenbauverband sehen keinen Platz auf dem Deich für einen bis zu vier Meter breiten Radschnellweg. Denn schon heute komme der Deich mit seinen Kapazitäten an manchen Tagen ans Limit. Mit der Priorisierung der Radfahrer würden zudem alle anderen Nutzer ausgeschlossen, kritisieren die Vereine. Für diese Meinung bekommen sie große Unterstützung aus der Bezirksvertretung 3, ziemlich einig haben sich viele Mandatsträger bisher gegen die favorisierte Route über den Deich ausgesprochen.