Sky erhöht die Preise für Livefußball — Wirte schäumen

Auf die Wirte kommen Preiserhöhungen von fast 50 Prozent zu. 2012 und 2013 wurde auch schon kräftig erhöht.

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Düsseldorf. Die Wirte in Düsseldorf sind mächtig sauer. Zumindest die, die in ihren Kneipen die Fußballübertragungen des Bezahlsenders Sky zeigen. Ab dem 1. September hat der Sender die Preise für die Übertragungsrechte derartig erhöht, dass es sich für viele Wirte womöglich nicht mehr rechnet, den Fernseher anzuschalten.

„Wir haben im Vorjahr schon eine saftige Preiserhöhung mitgemacht“, regt sich etwa Kurt Barb, Inhaber der Kneipe Kupe am Oberbilker Markt auf, „und jetzt steigen die Preise schon wieder um fast 50 Prozent.“

2010 wurden für Sky monatlich 190 Euro plus Mehrwertsteuer fällig. Zwei Jahre später kam die erste Erhöhung auf 269 Euro, im Vorjahr wurden dann schon 370 Euro fällig und ab dem 1. September steigt der Preis auf 560 Euro im Monat.

„Wir haben im Vorjahr schon den Preis für das Glas Altbier um zehn Cent erhöhen müssen“, sagt Barb, „das können wir unseren Gästen in diesem Jahr nicht schon wieder antun. Das lässt sich auch nicht durchsetzen, dann bleiben unsere Stammgäste zu Hause.“

Die Brauerei Schumacher ist mit zwei Gaststätten betroffen. Einmal das Stammhaus an der Oststraße und einmal das St. Sebastianus an der Kurze Straße. Das Schreiben mit der Preiserhöhung für 2014 ist noch nicht angekommen, aber wird täglich erwartet. „Wir Wirte müssen immer mehr Belastungen stemmen“, klagt Junior-Chefin Thea Schnitzler-Ungermann.

Ihrer Meinung nach werden viele Kneipen Sky abschaffen müssen, weil es sich nicht mehr rechne. „Dann wird vielen alten Menschen, die kaum noch laufen können, die Möglichkeit genommen, in der Kneipe um die Ecke Fußball gucken zu können. Das ist desozialisierend.“

Beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga ist man ebenfalls sehr verärgert über Sky. „Die Dehoga hat die Preiserhöhung deutlich kritisiert und hat auch die massive Verärgerung der Betriebe gegenüber Sky deutlich gemacht. Doch leider haben wir keine Möglichkeit, Einfluss auf die Preisgestaltung zu nehmen“, sagt Christopher Lück, Sprecher des Verbandes.

Die Dehoga hat jedoch höhere Rabatte für ihre Mitglieder gefordert — und auch bekommen. „Die jährlichen Preisnachlässe liegen zwischen 275 und 800 Euro pro Jahr, bisher lagen sie bei 150 bis 400 Euro. Zudem greift die Erhöhung für Mitglieder erst zum 1. Oktober, also einen Monat später“, erklärt Lück.

Bei Sky selber zeigt man sich wenig beeindruckt von der Kritik an der Preisgestaltung. "Das Produkt hat sich verändert. Unsere Kosten für Programmlizenzen sind gestiegen und die technische Qualität hat sich verbessert. Die Bundesliga oder die UEFA Champions League beispielsweise zeigen wir mittlerweile in bester HD-Qualität und die Berichterstattung wurde ausgebaut", meint Britta Krämer, Unternehmenssprecherin von Sky. Im Vorjahr habe sich die Zahl der Kunden mit Gaststätten um zwölf Prozent erhöht. Die Zahl der Kündigungen nach der Preiserhöhung veröffentlicht Sky aber nicht.