Inflation in Düsseldorf Die Gebühren in Düsseldorf steigen

Düsseldorf · Müllabfuhr, Straßenreinigung und Friedhofsleistungen werden teurer. Was die Restmülltonne im Stadtvergleich kostet.

Die Müllabfuhr der Awista ist in dieser Szene auf der Königsallee unterwegs.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Düsseldorfer müssen sich auf deutlich steigende städtische Gebühren einstellen. Das gilt sowohl für Serviceleistungen bei der Müllentsorgung und der Straßenreinigung als auch bei Friedhöfen und Krematorien.

Wie die Stadt am Freitag mitteilte, sollen die Gebühren für die Müllabfuhr im Durchschnitt um rund sechs Prozent und für die Sauberkeit der Straßen um rund 8,5 Prozent erhöht werden. Bei den Friedhofsgebühren sollen es im nächsten Jahr 7,2 Prozent mehr sein. Als Gründe nennt die Verwaltung deutlich steigende Kosten zum Beispiel für Treibstoff, aber auch für Maschinen und Spezialfahrzeuge sowie für Energie. Hintergrund: Mit der Awista ist als Dienstleister der Stadt vertraglich festgelegt, dass die Entgelte im Zuge höherer Kosten steigen. Beim Abfall immerhin wird laut Stadt die Kostensteigerung etwas gebremst, da die Erlöse etwa für elektrischen Strom aus der Müllverbrennungsanlage und für Altpapier gestiegen sind. In der Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen am Freitag, 4. November, wird der Politik die neue Kalkulation vorgelegt.

Inhaltlich konkret besagt diese beim Müll: Die Gebühren für eine wöchentlich zu leerende Restabfall-Tonne mit einem Fassungsvermögen von 120 Litern steigen im Vollservice von 502,56 auf 532,56 Euro. Die Kosten für den optionalen Vollservice bei Bio- und Blaue Tonne steigen um 2,80 Euro pro Jahr.

Zur Einordnung: Der Verband Haus und Grund vergleicht die Preise in seinem Müllgebührenranking. Auf der Rangliste mit den größten 100 deutschen Städten für dieses Jahr lag Düsseldorf bereits auf Grundlage der aktuellen Gebühren mit Platz 82 weit hinten, also bei den teuren Städten. Köln liegt allerdings mit Platz 88 noch dahinter. Dort kostet die 120-Liter-Tonne für Restmüll bei wöchentlicher Leerung im Vollservice sogar 595 Euro. In der günstigsten Stadt Nürnberg sind es nur 281 Euro.

Die Gebühren für die Straßenreinigung steigen nach einer Beispielrechnung der Stadt für ein Grundstück in Reinigungsklasse C (Reinigung von Fahrbahn und Gehweg) mit zum Beispiel zehn Metern Strecke, die an die Straße angrenzen, um 7,20 Euro im Jahr.

Die Stadt hat statistisch die durchschnittliche Belastung ermittelt, die pro Jahr auf einen Düsseldorfer zukommen soll – und zwar soll sie 12,70 Euro betragen. Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität und Umwelt, führt aus, dass die Stadt die Gebühren beim Abfall über 15 Jahre lang auf durchschnittlich etwa 140 Euro je Einwohner und Jahr konstant gehalten habe. Ein wichtiger Grund: Die Restmüllmenge sank. Der Abfall wurde besser getrennt, kleinere Restmüllbehälter für eine geringere Gebühr reichten oft. „Insgesamt hat dies die Preiserhöhungen an anderer Stelle aufgefangen. Mit erhöhten Abfallmengen während der Pandemie, zu der jetzt eine deutliche Inflation kommt, ließ und lässt sich die Gebührenstabilität allerdings leider aktuell nicht darstellen.“

Die Friedhofsgebühren steigen dagegen vor allem aufgrund höherer Energiekosten. Beispielrechnungen für Fristen von 20 Jahren: Eine Sarg-Einzelgrabstätte kostet 2023 rund 1152 Euro statt 1059 Euro. Beim Sarg-Wahlgrab sind es 1519 statt 1402 Euro. Ein günstigeres Urnen-Einzelgrab schlägt mit 1035 Euro im Vergleich zu bislang 950 Euro zu Buche. Für eine Einäscherung im Krematorium sind bald 318 und damit 31 Euro mehr zu zahlen.