So helfen Mediziner Menschen mit Schlafstörungen
Arzt kann Betroffene ins Schlaflabor einweisen. Es bietet Platz für acht stationäre Plätze. Patienten werden nachts überwacht.
Düsseldorf. Das Schlaflabor im Florence-Nightingale-Krankenhaus besteht seit 1989, drei Ärzte mit 14 Pflegern behandeln hier jedes Jahr bis zu 2000 Patienten. „Der Bedarf ist groß, wir sind stets auf zwei bis drei Monate ausgebucht“, berichtet Martina Neddermann, leitende Oberärztin..
Wer an Schlafstörungen leidet, muss zunächst zum Arzt gehen, nur dort kann er eine Einweisung ins Schlaflabor bekommen. Das neu gestaltete Schlaflabor bietet acht stationäre Plätze (alles Einzelzimmer) und fünf weitere ambulante Betten im nahe gelegenen Hotel Mutterhaus. In aller Regel bleiben die Patienten zwei Tage. Mit einer Polysomnographie werden die Patienten nachts überwacht.
Hier werden die Daten für den Schlaf, deren Schlafstadien, der Atmung und der Sauerstoffsättigung im Blut übermittelt. Und natürlich werden auch die Schnarchgeräusche aufgezeichnet. Die Diagnose erfolgt am nächsten Tag anhand der zusammen getragenen Ergebnisse. „Wir finden eigentlich immer einen Weg, um den Patienten von seinen Schlafstörungen zu befreien“, sagt Neddermann.
Das Mittel der Wahl bei Schlafapnoe ist die Schlafmaske: Sie hält nachts den Rachen mittels einer Luftschienung auf und verhindert so die Atempausen. Aber auch eine intraorale Schnarchschiene, der Zungenschrittmacher und die Rückenlageverhinderungsweste sind probate Hilfsmittel. Nur selten kommt es zu einer OP.
„Wer wegen zu großer Mandeln schnarcht, kann operiert werden und auch eine Gaumenstraffung kann helfen.“ Die meisten Patienten mit einer Schlafapnoe sind übergewichtig und männlich. „Das Fettgewebe am Bauch engt die Lunge ein, das vermehrte Fettgewebe am Hals verengt die Atemwege und führt zu Atempausen.“
Das Schlaflabor der Universität hat jährlich mehr als 1000 Patienten. Dafür stehen sechs Einzelzimmer mit stationären Messplätzen zur Verfügung. Wartezeit hier: zwei bis vier Wochen. Die Klinik für Schlafmedizin existiert seit drei Jahren und kann bis zu 33 Patienten stationär aufnehmen. Im Jahr werden hier 2000 Menschen stationär und 5000 ambulant behandelt. „Unsere Behandlungspfade sind innovativ. Dazu gehören auch die ambulanten, telemedizinischen Messgeräte für zuhause.“ Dank modernster Kommunikationstechnologien werden die Daten dabei tagesaktuell an die Schlafklinik übermittelt. mase