Sollen Frauen bei den Jonges mitmachen dürfen?
Ja, wenn die Jonges jünger werden wollen, brauchen sie dringend mehr Weiblichkeit.
Düsseldorf. Völlig ohne Not schließen die Jonges die Hälfte aus. Eine Hälfte Wissen, eine Hälfte Kompetenz, eine Hälfte Erfahrung, eine Hälfte Fingerspitzengefühl — und: eine Hälfte des Düsseldorfer Netzwerkes. Man könnte auch sagen: Die Jonges schließen die bessere Hälfte aus.
Dabei könnte die Sache so einfach sein: Man müsste nur den Tischgemeinschaften freie Hand lassen. Die, die Frauen aufnehmen wollen, können das tun. Und die Herren, die unter sich bleiben wollen, auch. Beim Heimatabend treffen sich alle im Henkelsaal — danach ziehen sich die Gemeinschaften an ihre Stammtische zurück, wahlweise mit oder ohne Weiblichkeit. Viel wäre gewonnen, nichts verloren.
Doch so viel moderne Freiheit trauen sich einige Ober-Jonges offenbar noch nicht. Dabei wollen die Jonges doch jünger werden. Glaube, Sitte, Heimat allein aber reißt Jugend heute nicht vom Hocker. Die will sich für einzelne Projekte engagieren, mitreden — etwas erreichen. Das können die Jonges schaffen, das haben sie oft genug bewiesen. Zuletzt aber fehlte ein wenig die Schlagkraft. Etwa bei der Debatte um den Kö-Bogen. Da sprach sich eine Mehrheit der Jonges dafür aus, den Platz am Dreischeibenhaus nicht zu bebauen. Vergeblich. Mit vereinter Frauenpower hätte es klappen können — stattdessen kommt nun ein Bau, von dem noch niemand weiß, ob er wirklich so aussehen wird wie auf den Simulationen.