Sozialkaufhaus Cash & Raus öffnet nach acht Wochen wieder

Die Filiale des Sozialkaufhauses „Cash & Raus“ an der Herzogstraße öffnet nach rund acht Wochen wieder. Auf rund 300 qm, verteilt über zwei Ebenen, können die Kunden Möbel, Bekleidung, Elektrogeräte oder Haushaltswaren zu kleinen Preisen finden.

Das Sozialkaufhaus hat wieder geöffnet.

Foto: SKM

Das Interesse ist groß. Am Eröffnungstag hatte das Team um Filialleiterin Michaela Worbs alle Hände voll zu tun. Mund- und Nasenschutz gehören für Personal und Kunden zum Must have. Die Räume wurden so eingerichtet, dass die Besucher im Kreis durch das Sortiment geleitet werden, um den Sicherheitsabstand gewährleisten zu können.

Vor zwanzig Jahren als Projekt der Wohnungslosenhilfe gestartet, betreibt der gemeinnützige Träger SKM inzwischen vier Filialen des Sozialkaufhauses im Stadtgebiet. Im Zentrallager werden die Sachspenden und Wohnungsauflösungen gesichtet, bei Bedarf repariert und dann auf die Ladenlokale verteilt. Für die Filiale an der Herzogstraße war ursprünglich geplant, die Elektrik zu überarbeiten. „Dafür wollten wir für eine Woche schließen. Durch Corona hatten wir mehr Zeit und haben uns für eine komplette Renovierung entschieden“, sagt Markus Textores, Abteilungsleiter des Projekts.

„Cash & Raus“ beschäftigt insgesamt 46 festangestellte Mitarbeiter und zusätzlich 90 sogenannte AGHler, die hier neben einer regelmäßigen Aufgabe auch sozialpädagogische Betreuung erhalten können. Die Abkürzung steht für Arbeitsgelegenheit. „Achtzig Prozent der Festangestellten sind ehemalige Teilnehmer dieser Maßnahme und können sich darüber nun selbst finanzieren“, sagt Textores. Auch Filialleiterin Michaela Worbs hat einmal so angefangen – zwanzig Jahre ist das her. Als vor fünfzehn Jahren das Möbelgeschäft „John“ an der Herzog-/Ecke Talstraße schloss, übernahm „Cash & Raus“ das Objekt und Worbs dessen Leitung.

Ein Standbein des Projekts sind Sachspenden, die kleinpreisig verkauft werden. So soll es Menschen mit geringem Einkommen ermöglicht werden, sich einzurichten oder einzukleiden. „Der Erlös deckt allerdings gerade einmal die Betriebskosten“, sagt Textores. Deshalb fördern das Jobcenter und der Landschaftsverband Rheinland das Unternehmen über Maßnahmen für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Sucht- oder familiärer Problematik. Solange die Corona-Maßnahmen gelten, hat das Sozialkaufhaus in allen Filialen die Öffnungszeiten ausgedehnt. Unter der Woche werden sich zwei Teams zwischen 10 und 19 Uhr abwechseln. Samstags bleibt „Cash & Raus“ geschlossen.