Wahlprogramm Geeinte FDP meistert den ersten Corona-Parteitag in Düsseldorf

Düsseldorf · Der erste Parteitag in Düsseldorf unter Corona-Bedingungen ist geschafft: Die FDP brachte am Samstag mit großem organisatorischen Aufwand sowohl ihre Kandidaten für die 41 Wahlkreise, als auch ihr Wahlprogramm souverän ins Ziel.

FDP: Kreisparteitag im Comenius-Gymnasium unter Corona-Bedingungen

Foto: A. Schulte/Alexander Schulte

Aus Sicht der Liberalen kann die Kommunalwahl also kommen.

Vor allem OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kann es spürbar kaum erwarten, in den Clinch mit den Mitbewerbern zu gehen. Sie war bereits im September zur Spitzenkandidatin gewählt worden, räumte aber auch jetzt wieder ab bei der Neuwahl des Kreisvorstandes: 108 Ja-Stimmen (von 122) belegten ihre unangefochtene Spitzenstellung. „Raus aus den Puschen“ hat sie auf T-Shirts drucken lassen, die Garage der Parteizentrale an der Sternstraße sei randvoll mit weiteren schönen Dingen, die man möglichst bald auf die Straße und  an die Leute bringen wolle. Natürlich verteilte „MASZ“ zunächst verbale Backpfeifen an Geisel, den sie den „größten Bluffer am Rhein“ und einen unverbesserlichen Rechthaber nannte.

Die FDP zeigt aber auch, was  sie selbst besser machen will. „Düsseldorf verstehen“  lautet die Überschrift für das 60-seitige Wahlprogramm, das maßgeblich von dem  – ebenfalls wiedergewählten  – Parteivize Moritz Kracht in Form gebracht worden ist. Der Schutz des Stadtklimas steht da erstaunlich weit vorne, ebenso wie die Forderung nach einer Verlängerung der Rheinpromenade vom Landtag bis zur Theodor-Heuss-Brücke. Sogar eine neue Ring-U-Bahn können sich die Liberalen vorstellen, indem die Linie 706 unter der Erde verschwindet. Insgesamt werden alle Politikfelder und alle Stadtbezirke programmatisch abgedeckt. Ein „cooles Programm“ fand Strack-Zimmermann.

Insgesamt ist die Stimmung in der Düsseldorfer FDP erstaunlich gut und optimistisch. Die Euphorie vom September aber, als man sogar ernsthaft an eine Siegchance bei der OB-Wahl glaubte, ist nach Thüringen und im bundesweiten Umfragetief erst einmal weg.

Neben Kracht bleibt Michael Dimitrov stellvertretender Kreisvorsitzender, auch Schatzmeister Christoph Schorck und Schriftführerin Christine Rachner wurden wiedergewählt. Heimlicher Star in der Aula war aber  Ferry Weber, der gewissenhaft, aber charmant die Corona-Hygieneregeln und ihre Beachtung im Blick hatte. Immer, wenn die 20 Stimmeneinsammler ihre rosa Plastikeimer gefüllt hatten, mussten sie die Plastikhandschuhe wechseln. Am Rednerpult wurde nach jedem Sprecher alles desinfiziert. Einziges Manko: Mit dem Comenius hatte man eine zu kleine Aula ausgesucht. Denn die 130 Teilnehmer fanden da nicht alle Platz, sodass 30 FDP-Mitglieder draußen auf einer Wiese sitzen mussten – freilich in der schönsten Mittagssonne.